Liebe ohne Grenzen? So funktionieren offene Beziehungen

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 05.01.2025 - 15:12

Wer eine offene Beziehung führen möchte, wagt einen mutigen Schritt. Aber was bedeutet es in der Realität?

Paar umarmt sich
Offene Beziehungen können einen besonderen Reiz haben. - Depositphotos

Es kann reizvoll sein, die Beziehung zu öffnen. Dennoch bedeutet es nicht, dass alle Regeln, die man in einer monogamen Partnerschaft hat, automatisch entfallen.

Offene Beziehungen und gesellschaftliche Vorurteile

Offene Beziehungen werden oft stigmatisiert und als weniger stabil oder befriedigend angesehen als monogame Partnerschaften – trotz gegenteiliger Forschungsergebnisse. Viele Paare in offenen Beziehungen sind so zufrieden wie solche in monogamen Partnerschaften, manche empfinden diese Beziehungsform sogar als gesünder.

Paar zufrieden Daumen hoch
Viele Paare empfinden eine offene Beziehung als erfüllender als eine monogame. - depositphoto

Falls Sie und Ihr Partner über eine offene Beziehung nachdenken, ist es wichtig zu verstehen, worauf Sie sich einlassen. Und welche Stolpersteine es zu vermeiden gilt.

Was steckt hinter dem Konzept?

Im Kern handelt es sich dabei um eine mit Einverständnis aller Beteiligten geführte nicht-monogame Beziehung zwischen Partnern (den sogenannten Primärpartnern).

Auf Basis eines vereinbarten Regelwerks hat jeder Partner die Freiheit, andere Menschen zu daten. Und ja, sogar Sex mit anderen (oft als Sekundärpartner bezeichnet) zu haben.

Typischerweise verkehren die Partner nicht mit den Sekundärpartnern des jeweils anderen und kennen diese oft nicht einmal.

Ein Trend auf dem Vormarsch

Obwohl offene Beziehungen immer noch eher Ausnahme als Regel sind, steigt ihre Beliebtheit stetig an. Schätzungsweise 4 % bis 9 % der US-amerikanischen Erwachsenen leben in irgendeiner Form in einer offenen Beziehung.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab sogar, dass etwa ein Viertel der US-Amerikaner Interesse daran hätte.

Von Swingern, Polyamorie und Ehebruch

Nicht jede Mehr-Partner-Beziehung ist automatisch eine offene Beziehung. Hier einige gängige Formen von nicht-monogamen Partnerschaften im Vergleich.

Swingen vs. Offene Beziehung: Entgegen der landläufigen Meinung unterscheidet sich Swingen grundlegend von einer offenen Beziehung. Swinger-Paare haben Sex mit anderen gleichgesinnten Paaren ausschliesslich zum Zweck des sexuellen Vergnügens.

Polyamorie vs. Offene Beziehung: Bei Polyamorie kennen sich alle beteiligten Partner untereinander und interagieren sogar miteinander. Manche bilden dabei sogar erweiterte, familienähnliche Gruppen – sogenannte Polycules.

mann mit zwei frauen
Etwa 4 bis 9 % der US-amerikanischen leben in einer offenen Beziehung. - Depositphotos

Auch wenn Untreue oft als Grund für das Ausbrechen aus der Beziehung angeführt wird. Sie hat nichts mit einer offenen Beziehung zu tun.

Was Sie beachten sollten, bevor Sie Ihre Beziehung öffnen

Jedes Mal, wenn eine neue Person in Ihre romantische Beziehung eintritt, ändert sich die Dynamik dieser Verbindung. Wie genau diese Änderung aussieht, hängt vom jeweiligen Paar und dessen Vorbereitung auf diese Situation ab.

Schliesslich erfordert eine offene Beziehung viel Vertrauen und Engagement zwischen den Partnern. Probleme können schnell zur Krise führen.

Die Vorstellung von jemand Neuem in Ihrer Partnerschaft mag zwar aufregend klingen, birgt jedoch auch Risiken. Legen Sie deshalb gemeinsame Grenzen fest oder bewahren Sie einige aus ihrer monogamen Beziehung, die besonders wichtig sind.

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