People-Pleasing: Gefallenwollen als Gefahr für die Liebe
Wer die Bedürfnisse seines Partners ständig über die eigenen stellt, schadet oft der Beziehung und sich selbst. Doch was steckt hinter dem People-Pleasing?
Die ständige Suche nach Zustimmung und Zuneigung kann eine Beziehung zerstören. Es ist ein schmaler Grat zwischen liebevoller Aufmerksamkeit und selbstzerstörerischem Verhalten, das als People-Pleasing bekannt ist.
Dieses Phänomen tritt auf, wenn man die Bedürfnisse anderer konstant über seine eigenen stellt. Ein Verhalten mit verheerenden Folgen für das eigene Selbstwertgefühl.
People-Pleasing entsteht oft aus dem Wunsch heraus, geliebt zu werden. Viele Menschen lernen, dass sie durch Anpassung Anerkennung erlangen können – besonders in romantischen Beziehungen spielt dies eine grosse Rolle.
Wie wird man zum People-Pleaser?
Doch es gibt auch andere Gründe für dieses Verhalten: Es kann als Reaktion auf Traumata auftreten. Vielleicht wurden wir so erzogen, dass wir glaubten, nur geliebt zu werden, wenn wir uns den Emotionen anderer anpassen.
Manchmal wird People-Pleasing auch zum Überlebensmechanismus unter Unterdrückung oder Stigmatisierung.
Wer sich ständig verbiegt, um anderen zu gefallen, riskiert dabei sein eigenes Glück. Das authentische Ich geht verloren und macht Platz für Resignation und Frustration.
Auswege aus dem People-Pleasing
Es gibt jedoch einen Ausweg aus dem destruktiven Muster des People-Pleasing. Der erste Schritt besteht darin, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen.
Das kann zum Beispiel durch ein Tagebuch geschehen, in dem Sie sich vorstellen, dass all Ihre Wünsche akzeptiert werden. Was würden Sie tun, welchen Weg würden Sie wählen?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, auf den eigenen Körper zu hören und sich bewusst Zeit für sich zu nehmen. Es geht darum, eigene Grenzen zu setzen und diese auch klar zu kommunizieren.
Wer glücklich ist, kann glücklich machen
Wer ständig versucht anderen zu gefallen, neigt dazu, die eigene Selbstfürsorge hintenan zustellen, besonders in der Anfangsphase einer Beziehung. Doch gerade dann ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.
Einige Dinge sind essenziell, um glücklich und stabil zu sein und auch eine solche Beziehung zu führen. Hierzu gehören genug Schlaf, gute Ernährung und regelmässige Treffen mit Freunden.
Es ist nur natürlich, anderen Menschen helfen wollen, wenn sie uns brauchen. Doch wir dürfen dabei unsere eigenen Emotionen nicht vernachlässigen.
Geben und Nehmen
Wenn wir bemerken, dass wir die Gefühle unseres Partners übernehmen, sollten wir innehalten. Dann sollten wir uns fragen, ob dies wirklich unsere Aufgabe ist oder ob eine einfachere Unterstützung ausreichen würde.
Jede Beziehung erfordert ein Geben und Nehmen. Es ist normal, dass manchmal die Bedürfnisse unseres Partners über unsere eigenen stellen – solange dies nicht zur Regel wird.
Wer das People-Pleasing-Muster durchbricht, wird feststellen, dass er sich selbst treu bleiben kann. Auch ohne dabei egoistisch oder fordernd zu wirken.