Sex ohne Reue: So schützen Sie sich vor lästigen Harnwegsinfektionen
Harnwegsinfektionen sind unangenehm und können das Liebesleben erheblich trüben. Doch es ist möglich, das Risiko einer Infektion nach dem Sex zu minimieren.
Eine Harnwegsinfektion (HWI) ist eine bakterielle Entzündung, die Blase und Harnröhre betrifft. In schweren Fällen kann sie auch die Nieren erreichen.
Medizinern zufolge entstehen HWIs oft durch Bakterien, die über den Darm- oder Vaginalbereich in die Harnröhre gelangen. Es kann jedoch auch passieren, dass sich «schlechte» Bakterien in der Blase vermehrten.
Jeder kann eine HWI bekommen. Allerdings sind Menschen mit Vagina anfälliger, als solche mit Penis.
Dies liegt daran, dass ihre Harnröhre nur 2 bis 3 Zentimeter lang ist. Bei Menschen mit Penis sind es 15 bis 29 Zentimeter. Die kurze Länge erleichtert es unerwünschten Bakterien, zur Blase aufzusteigen – insbesondere beim Geschlechtsverkehr.
Der unsichtbare Feind beim Liebesspiel
Die Nähe der Urethra zur Vaginalöffnung erhöht das Risiko, dass beim Sex Bakterien in die Harnröhre gelangen. So kann Geschlechtsverkehr mit Penetration das HWI-Risiko erhöhen, da der Penis Bakterien in die Harnröhre drücken kann. In manchen Stellungen wird dieser Bereich besonders stark gereizt.
Obwohl penetrativer Sex ein höheres Risiko darstellt, kann auch Oralverkehr HWIs verursachen. Auch hierbei können Bakterien in oder um die Vagina herum in die Harnröhre gedrückt werden.
Zu den häufigsten Symptomen von HWIs zählen brennende Schmerzen beim Wasserlassen, Unterbauchschmerzen und nächtliches Aufwachen zum Wasserlassen. Auch Rückenschmerzen sowie Übelkeit und Müdigkeit können Anzeichen einer Infektion sein.
Vorbeugung ist besser als Heilung
Symptome einer HWI zeigen sich in der Regel erst einige Tage nach dem Sex. Während dieser Zeit vermehren sich die Bakterien und verursachen Entzündungen in Harnröhre und Blase.
Trotz einer bestehenden Infektion könnte man theoretisch weiterhin Sex haben – allerdings kann dies schmerzhaft sein oder die Symptome verschlimmern. Es besteht auch ein geringes Risiko, dass dabei Bakterien auf den Partner übertragen werden.
Es gibt verschiedene Massnahmen, die vor und nach dem Sex ergriffen werden können, um das Risiko einer HWI zu minimieren. Dazu gehören unter anderem das Urinieren vor und nach dem Geschlechtsverkehr, eine gründliche Reinigung des Genitalbereichs sowie ausreichendes Trinken. Auch regelmässige Arztbesuche zur Überprüfung der Bakterienflora sind empfehlenswert.