So wird 2024 gedatet

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

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In diesem Jahr heisst es «back to the roots»: Junge Menschen sehnen sich wieder mehr nach echten Begegnungen und wollen beim Dating weg vom Smartphone.

Den Partner via App kennenlernen? Junge Menschen sehnen sich vermehrt nach «echten» Begegnungen.
Den Partner via App kennenlernen? Junge Menschen sehnen sich vermehrt nach «echten» Begegnungen. - Depositphotos

Werfen Sie einen Blick in die Glaskugel und entdecken Sie, wie sich das Dating-Verhalten im Jahr 2024 voraussichtlich ändern wird. Es wurden Experten zu den Trends befragt, die das Liebesleben im kommenden Jahr prägen könnten.

Retro-Romantik: Zurück zum traditionellen Kennenlernen

Sie erinnern sich an die Geschichten Ihrer Eltern, wie sie sich beim Eislaufen oder auf einer Party kennengelernt haben? Es scheint, als würden junge Menschen diese altmodische Art des Datings wiederentdecken.

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Nehmen Sie Ihre Hände weg vom Smartphone und richten Sie Ihre Augen auf Ihre Umgebung. - Depositphotos

Chantal Landreville ist zertifizierte Beziehungscoachin und Autorin von «Raise Your Love Signal». Sie rät dazu, offen für spontane Begegnungen zu sein und mehr Augenkontakt statt Smartphone-Blicke auszutauschen.

Liebe aus der Vergangenheit: Die Wiederkehr der Jugendliebe

Eine weitere Offline-Dating-Tendenz ist es laut Landreville, alte Flammen wieder anzufachen. Viele Menschen suchen Kontakt zu ihren ehemaligen Highschool- oder College-Schwärmen – mit überraschendem Erfolg.

NATO-Dating: Keine Erwartungen, nur Erfahrungen sammeln

Tinders globaler Beziehungsexperte Paul C. Brunson sieht einen Trend zum sogenannten NATO-Dating («not attached to the outcome»).

Dabei geht es weniger darum, sofort den Partner fürs Leben zu finden. Vielmehr liegt der Fokus darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und das eigene Leben zu bereichern.

Digital First: Soziale Kontakte im Netz

Die Pandemie hat vor allem bei jungen Menschen dazu geführt, dass sie sich vermehrt online vernetzen.

Julie Schwartz, Mitbegründerin der «Feelgood-Chat-App» Phori sieht jedoch auch eine Kehrseite dieser Entwicklung: Die ständige Suche nach dem perfekten Match kann zur Erschöpfung führen.

Mental Health First: Psychische Gesundheit geht vor

Auch die psychische Belastung durch Online-Dating wird immer mehr in den Fokus gerückt. Shan Boodram, Sex- und Beziehungsexpertin von Bumble, spricht hierbei von «considered dating».

Shan Boodram, eine US-amerikanische Dating-Expertin, sieht auch Veränderungen im Verhalten junger Menschen beim Kennenlernen.
Shan Boodram, eine US-amerikanische Dating-Expertin, sieht auch Veränderungen im Verhalten junger Menschen beim Kennenlernen. - Depositphotos

Dabei steht das Wohlbefinden im Vordergrund und es wird mehr Rücksicht auf die Gefühlswelt des Gegenübers genommen.

Geldgespräche: Finanzielle Transparenz beim Dating

Eine weitere Veränderung betrifft den offenen Umgang mit finanziellen Fragen beim Dating. Es geht darum, Erwartungen bezüglich der Kosten eines Dates klar auszudrücken und Missverständnisse zu vermeiden.

Authentizität statt Perfektionismus

Boodram spricht ausserdem vom sogenannten «Betterment Burnout». Immer mehr Menschen sind es leid, ständig besser sein zu wollen, als sie sind. Stattdessen setzen sie auf Authentizität – sowohl bei sich selbst als auch beim potenziellen Partner.

Von Meilensteinen zu Momenten: Weniger Druck, mehr Freiheit

Und schliesslich beobachtet Boodram einen Trend weg von festgelegten Beziehungszielen hin zu mehr Offenheit und Flexibilität. Immer weniger Menschen fühlen sich gezwungen, bestimmte Meilensteine in ihrer Beziehung oder ihrem Liebesleben zu erreichen.

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