So schaffen Unternehmen auch für Singles eine faire Arbeitswelt
Wenn es um Work-Life-Balance geht, nehmen viele Unternehmen vor allem Angestellte mit Familie in den Fokus. Doch was ist ein fairer Umgang mit Alleinstehenden?
Viele Arbeitgeber konzentrieren sich stark auf die Bedürfnisse verheirateter Mitarbeiter, damit diese Arbeit und Familienleben in Einklang bringen können. Oft werden Alleinstehende in diesem Kontext als flexibler und weniger gebunden angesehen.
Diese Annahme entspricht Untersuchungen zufolge nicht unbedingt der Realität. Es ist an der Zeit, sich mit den Herausforderungen auseinandersetzen, denen Single-Mitarbeiter gegenüberstehen.
Als das Konzept des Work-Life-Konflikts entstand, lag der Fokus hauptsächlich auf Familien. Forscher sahen das Problem meist in Bezug auf verheiratete Individuen und vernachlässigten dabei häufig die ledige Bevölkerung.
Ungleichheit führt zu Frustration
Doch unsere Gesellschaft hat sich gewandelt: Heute leben mehr Menschen alleine, viele verzichten ganz bewusst auf das Eheleben.
Trotz dieser Veränderungen sind viele Arbeitgeber nach wie vor wenig ansprechbar für die Bedürfnisse ihrer Single-Mitarbeiter. Sie gehen davon aus, dass diese mehr Stunden arbeiten können wegen fehlender familiärer Pflichten.
Und das hat Folgen: Unverheiratete leisten oft Mehrarbeit ohne die entsprechende Belohnung. Dieses Ungleichgewicht kann bei Alleinstehenden zu Unzufriedenheit führen und ihre Einstellung gegenüber dem Unternehmen negativ beeinflussen.
Empfehlungen für ein single-freundliches Arbeitsumfeld
Mittlerweile können deshalb sogar Gegenreaktionen beobachtet werden. Sie richten sich gegen Unternehmen, die durch besondere Familienfreundlichkeit Alleinstehende benachteiligen.
Um effektiv mit den Folgen des Work-Life-Konflikts bei unverheirateten Mitarbeitern umzugehen, sollten Arbeitgeber mehrere Schritte unternehmen. Dazu gehören Massnahmen wie die Reduzierung der Arbeitsbelastung und des Stresslevels sowie die Implementierung single-freundlicher Richtlinien.
Ausserdem wäre es sinnvoll, wenn Unternehmen Programme anbieten würden, die auch alleinstehende Mitarbeiter ohne Kinder unterstützen. Beispielsweise Gesundheitsleistungen für unverheiratete Partner oder enge Freunde, Zuschüsse für Fitnessstudios oder Unterstützung bei Haushaltsaufgaben könnten hier hilfreich sein.