Sollen Sie nach der Scheidung das Haus behalten?
Eine Scheidung ist nicht nur mental eine Belastung, sondern auch finanziell. Oft ist die grosse Frage: Sollen wir das gemeinsame Haus behalten oder nicht?
In jedem Leben können Wendepunkte auftreten, die uns dazu zwingen, unsere Lebensentscheidungen zu überdenken. Eines dieser Ereignisse könnte eine Scheidung sein und die damit einhergehende Frage: «Soll ich während der Trennung unser gemeinsames Haus behalten?»
Die finanziellen Folgen einer Scheidung
Finanziell gesehen, wirkt sich eine Scheidung oft tiefgreifend auf beide Parteien aus. Ein getrennt lebender Einzelner benötigt über 30 Prozent mehr Einkommen, um den Lebensstandard wie vor der Trennung beizubehalten.
Frauen sind von diesen Verlusten oft härter betroffen; jede fünfte Frau stürzt infolge einer Scheidung in Armut ab.
Doch diese Statistiken erzählen nur einen Teil der Geschichte. Manchmal ist Qualität des eigenen inneren Friedens wichtiger als materieller Besitz.
Schmieden Sie Zukunftspläne
Die Chance besteht nicht nur darin, finanzielle Realitäten anzuerkennen und Schulden abzubauen. Es kann auch ein optimaler Zeitpunkt sein, um langfristige Finanzpläne zum Beispiel für die Bildung Ihrer Kinder zu schmieden.
Ein Aspekt dieses Prozesses ist die Betrachtung möglicher Vor-und Nachteile beim Behalten des gemeinsamen Hauses nach der Trennung.
Vor- und Nachteile des Behaltens des Familienheims
Ein grosser Vorteil ist die Kontinuität für die Kinder. So müssen sie sich während der Trennung ihrer Eltern nicht noch an ein neues Zuhause gewöhnen.
Ausserdem wird ein Vermögensbestandteil erhalten und der ganze Umzugsstress wird vermieden.
Gleichzeitig birgt das Ganze aber auch Nachteile, denn der finanzielle Druck aufgrund von Krediten und Unterhalt steigt. Plötzlich sind Sie alleine für die Instandhaltung des Hauses verantwortlich und vielleicht haben Sie dadurch auch weniger finanzielle Mittel.
Verantwortung bei der Scheidung
Unabhängig davon, wie schnell oder anstrengend das Scheidungsverfahren ist: Es ist wichtig, dass beide Parteien ihre finanziellen Verpflichtungen ernst nehmen. Dazu gehören auch Zahlungen wie Kreditkartenabrechnungen, Studiengebühren sowie Versicherungsbeiträge.
Manchmal kommt es vor, dass keiner der scheidenden Partner im gemeinsamen Haus bleiben will oder es sich leisten kann. Der offensichtliche Schritt wäre dann der Verkauf des Eigentums; aber was geschieht mit dem Restschuldbetrag?
Es gibt mehrere Wege, dies zu lösen. Doch dabei sollten Sie aufpassen, dass die Bonität nicht durch eine negative Bewertung beeinträchtigt wird.
Gemeinsame Konten und Schulden
Das Management gemeinsamer Konten während einer Scheidung kann kompliziert sein – insbesondere wenn ein Ehepartner versucht, den anderen finanziell «auszuhebeln». Daher ist es entscheidend, dass Banken und Finanzinstitutionen über die bevorstehende Scheidung informiert werden.
Schliesslich geht es darum, finanzielle Prioritäten zu setzen. Es sollte ein Weg gefunden werden, um nicht nur den Lebensstandard aufrechtzuerhalten, sondern auch zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.
