Warum Männer später von Trennungsschmerz ereilt werden

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

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Frauen hängen häufig direkt nach einer Trennung der verlorenen Beziehung hinterher. Bei Männern setzt der Trauerprozess meist später ein.

Kurz und intensiv: So leiden Frauen unter einer Trennung. Männer kompensieren hingegen unmittelbar nach einer Trennung viel – der Schmerz kann dadurch langfristigere Folgen haben.
Kurz und intensiv: So leiden Frauen unter einer Trennung. Männer kompensieren hingegen unmittelbar nach einer Trennung viel – der Schmerz kann dadurch langfristigere Folgen haben. - Depositphotos

Nach einer Trennung scheint es oft, als ob Männer unberührt sind, während ihre Ex-Partnerinnen mit gebrochenem Herzen zurückbleiben. Erst später zeigen sie Anzeichen von Zerbrechen, wenn die Frauen beginnen, sich zu erholen.

Die Frage ist: Warum trifft eine Trennung Männer später? Sind sie gefühllos oder brauchen sie einfach mehr Zeit, um zu realisieren, was sie verloren haben?

Männer und Emotionen: Ein komplexes Rätsel

Sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, kann eine Herausforderung sein. Es ist wichtig zu erkennen und zu akzeptieren, dass Männer und Frauen unterschiedlich auf emotionale Angelegenheiten reagieren.

Männer, die in einem traditionellen Rollenbild verhaftet sind, halten Schmerz möglicherweise für ein Zeichen von Schwäche.
Männer, die in einem traditionellen Rollenbild verhaftet sind, halten Schmerz möglicherweise für ein Zeichen von Schwäche. - Depositphotos

Es wäre falsch, anzunehmen, dass alle Männer kaltherzig sind und das Ende einer Beziehung ihnen nichts ausmacht – ein häufiges Missverständnis über Männer und Trennungen.

Trauerphasen bei Männern: Eine emotionale Reise

Eine Trennung kann für jeden Menschen emotional belastend sein – unabhängig vom Geschlecht. Auch Männer durchlaufen verschiedene Phasen beim Navigieren durch eine Trennung.

Anfänglicher Schock und Verleugnung

In der ersten Phase eines Beziehungsendes kämpfen viele mit der harten Realität. Es ist schwer, zu akzeptieren, dass eine einst bedeutungsvolle Beziehung nun vorbei ist.

Daher neigen viele dazu, die Situation zunächst zu verleugnen.

Frauen arbeiten nach einer Trennung oft mit einem Potpourri an Bewältigungsstrategien. Regulär setzt dieser Prozess bei Männern erst später ein.
Frauen arbeiten nach einer Trennung oft mit einem Potpourri an Bewältigungsstrategien. Regulär setzt dieser Prozess bei Männern erst später ein. - Depositphotos

Die Verneinungsphase dient als Schutzschild gegen den emotionalen Schock und hilft dabei, das Unvermeidliche erst einmal nicht wahrhaben zu müssen. Doch wie lange kann man sich selbst belügen?

Zorn und Traurigkeit: Ein Sturm der Emotionen

Sobald die Wahrheit über das Ende der Beziehung ins Bewusstsein dringt, entladen sich starke Emotionen. Frustration und Ärger sind an der Tagesordnung – egal, wer Schluss gemacht hat.

Viele richten ihren Zorn auf den Ex-Partner oder sogar auf sich selbst. Manche stürzen sich in Ablenkungen wie unverbindliche Flirts oder kurzfristige Affären.

Verwirrung und Selbstreflexion

In dieser Phase versuchen Betroffene oft verzweifelt, einen Sinn hinter dem Scheitern ihrer Beziehung zu finden. Sie reflektieren ihre eigene Rolle in den Problemen des Zusammenseins.

Die Lust auf Ablenkung durch kurze Liebschaften lässt nach. Viele geben jetzt zu, dass sie erst einmal nicht bereit für eine neue Beziehung sind.

Sie möchten sich Zeit nehmen, um die Wunden zu heilen und aus ihren Fehlern zu lernen.

Heilung und Akzeptanz: Der Weg zur Besserung

Nach einer Weile lassen die starken Emotionen nach und machen Platz für den Heilungsprozess.

Ein einfacher Liebeskummer fühlt sich bereits nach sechs verstrichenen Wochen weniger schmerzhaft an.
Ein einfacher Liebeskummer fühlt sich bereits nach sechs verstrichenen Wochen weniger schmerzhaft an. - Depositphotos

Die Tatsache, dass die Beziehung vorbei ist, wird akzeptiert.

Vorwärts gehen: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Dieser Schritt beinhaltet das aktive Annehmen von Veränderungen.

Männer widmen sich neuen Aktivitäten oder Hobbys, die während der Beziehung vielleicht vernachlässigt wurden.

Akzeptanz und Abschied vom Alten

An diesem Punkt haben Betroffene vollständig akzeptiert, dass ihre alte Liebe Vergangenheit ist. Sie lösen verbleibende Bindungen zur Vergangenheit und öffnen sich für neue Möglichkeiten.

Immer mit dem Bewusstsein der gewonnenen Erkenntnisse aus vergangenen Erfahrungen.

Positive Transformation: Das Ende als Neuanfang

In der letzten Phase nutzen Männer ihre gesammelte Weisheit aus der Trennungserfahrung für persönliche Entwicklung und Selbstverbesserung.

Sie integrieren ihr neu erworbenes Wissen in ihr Leben – ein Zeichen wahrer Reife.

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