Wenn das gemeinsame Elternsein scheitert – was dann?

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 21.02.2024 - 15:28

Eine Trennung oder Scheidung mit Nachwuchs erfordert ein passendes Erziehungsmodell. «Parallel Parenting» kann eine geeigneter Ausweg sein.

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Womöglich ist – nach einer Trennung – das Modell des Parallel Parenting für Sie geeignet. - Depositphotos

In der idealen Welt funktioniert die Aufteilung der elterlichen Pflichten nach einer Trennung oder Scheidung reibungslos. Aber was passiert, wenn das sogenannte Co-Parenting nicht klappt?

Wie bei einer Geschäftsbeziehung müssen beide Parteien miteinander kommunizieren und Lösungen finden, um den «Job» bestmöglich zu erledigen.

Was ist Co-Parenting?

Co-Parenting ist ein Begriff für eine Situation, in der getrennt lebende oder geschiedene Eltern gemeinsam die Verantwortung für Kinder tragen. Dieses Modell kann auch auf andere romantische Beziehungen angewendet werden.

Diese Bezeichnung ist auch dann legitim, wenn die Beteiligten nie zusammengelebt haben oder in keiner eingetragenen Partnerschaft waren.

Warum Co-Parenting scheitern kann

Manchmal wird diese Form des Elternseins jedoch so konfliktreich, dass es zu Belästigungen, Drohungen und Beschimpfungen kommt.

Zu Beginn mag alles gut laufen; doch dann können Umstände dazu führen, dass sich gerade erst eingeübte Dynamiken zu Ihren Ungunsten verändern. Andere Personen könnten Einfluss nehmen – Freunde, neue Partner oder Familienmitglieder.

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Was zu Zeiten einer intakten Beziehung noch funktionierte, kann nach einer Trennung zu Unstimmigkeiten führen. - Depositphotos

Besonders häufig kommt es zu Konflikten, wenn ein Elternteil wieder heiratet. In diesem Fall müssen die neuen Partner in Entscheidungen zur Kindererziehung mit einbezogen werden.

Alternative: Parallel Parenting

Wenn die Beziehung toxisch oder missbräuchlich ist, mag Co-Parenting nicht der beste Ansatz sein. Dann ist es gesünder, den Kontakt zum anderen Elternteil einzuschränken und sich darauf zu konzentrieren, dass es den Kindern wohlergeht.

Was also tun? Ein Ansatz ist hier das sogenannte «Parallel Parenting». Der Ausdruck steht für einen Prozess, bei dem jeder Elternteil seinen eigenen Erziehungsstil anwendet.

Alles läuft getrennt ab. Gemeinsame Termine gibt es nicht, Schulveranstaltungen werden wenn, dann getrennt besucht, und nur bei grossen Entscheidungen wie etwa Gesundheitsfragen wird zusammen entschieden.

Vorteile des Parallel Parentings

Diese Methode zielt darauf ab, potenziellen Konflikten zwischen den Eltern vorzubeugen. Sie erlaubt dem Kind trotz elterlicher Differenzen eine positive Beziehung zu jedem von ihnen aufzubauen.

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Beim Parallel Parenting vermeiden getrennte Eltern Begegnungen, um Konflikten vorzubeugen. - Depositphotos

Mit anderen Worten: Diese Art des «Parentings» verspricht, stressfreier zu sein. Gelegenheit für Streit gibt es für die Eltern kaum, stattdessen gibt's Raum für Autonomie im eigenen Erziehungsstil.

Die eigene Einschätzung zählt

Trifft es auf Sie zu, dass Sie Ihr Kind in einer getrennten Partnerschaft erziehen müssen, evaluieren Sie: Antwortet Ihr Partner auf Ihre Mails, nimmt er den Hörer ab, wenn Sie anrufen, behandelt er Sie fair?

Lautet Ihre Antwort hier «Weiss nicht» bis «Nein», dann sollten Sie den Wechsel von Co-Parenting in eine parallele Elternschaft ehrlich überdenken.

Ganz wichtig: Stellt sich heraus, dass parallele Elternschaft dann für Sie der beste Ansatz ist, stellen Sie sicher, dass sie in einem Erziehungsplan gut dokumentiert ist.

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