Offene Beziehungen: Wie sie wirklich funktionieren
Das Konzept einer offenen Beziehung kann reizvoll sein. Doch was bedeutet das wirklich und welche Klischees entsprechen der Wahrheit?
Sie haben sicherlich schon von offenen Beziehungen gehört und fragen sich vielleicht, was dahinter steckt. Damit sind Sie nicht allein.
Offene Beziehungen werden oft stigmatisiert und als weniger stabil oder befriedigend angesehen als monogame Partnerschaften – trotz gegenteiliger Forschungsergebnisse. Viele Paare in offenen Beziehungen sind so zufrieden wie solche in monogamen Partnerschaften, manche empfinden diese Beziehungsform sogar als gesünder.
Falls Sie und Ihr Partner über eine offene Beziehung nachdenken, ist es wichtig zu verstehen, worauf Sie sich einlassen. Und welche Stolpersteine es zu vermeiden gilt.
Klischees adé: Was ist eine offene Beziehung?
Im Kern handelt es sich dabei um eine mit Einverständnis aller Beteiligten geführte nicht-monogame Beziehung zwischen Partnern (den sogenannten Primärpartnern).
Auf Basis eines vereinbarten Regelwerks hat jeder Partner die Freiheit, andere Menschen zu daten. Und ja, sogar Sex mit anderen (oft als Sekundärpartner bezeichnet) zu haben.
Typischerweise verkehren die Partner nicht mit den Sekundärpartnern des jeweils anderen und kennen diese oft nicht einmal.
Ein Trend auf dem Vormarsch
Obwohl offene Beziehungen immer noch eher Ausnahme als Regel sind, steigt ihre Beliebtheit stetig an. Schätzungsweise 4 % bis 9 % der US-amerikanischen Erwachsenen leben in irgendeiner Form in einer offenen Beziehung.
Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab sogar, dass etwa ein Viertel der US-Amerikaner Interesse daran hätte.
Von Swingern, Polyamorie und Ehebruch
Nicht jede Mehr-Partner-Beziehung ist automatisch eine offene Beziehung. Hier einige gängige Formen von nicht-monogamen Partnerschaften im Vergleich.
Swingen vs. Offene Beziehung: Entgegen der landläufigen Meinung unterscheidet sich Swingen grundlegend von einer offenen Beziehung. Swinger-Paare haben Sex mit anderen gleichgesinnten Paaren ausschliesslich zum Zweck des sexuellen Vergnügens.
Polyamorie vs. Offene Beziehung: Bei Polyamorie kennen sich alle beteiligten Partner untereinander und interagieren sogar miteinander. Manche bilden dabei sogar erweiterte, familienähnliche Gruppen – sogenannte Polycules.
Auch wenn Untreue oft als Grund für das Ausbrechen aus der Beziehung angeführt wird. Sie hat nichts mit einer offenen Beziehung zu tun.
Was Sie beachten sollten, bevor Sie Ihre Beziehung öffnen
Jedes Mal, wenn eine neue Person in Ihre romantische Beziehung eintritt, ändert sich die Dynamik dieser Verbindung. Wie genau diese Änderung aussieht, hängt vom jeweiligen Paar und dessen Vorbereitung auf diese Situation ab.
Schliesslich erfordert eine offene Beziehung viel Vertrauen und Engagement zwischen den Partnern. Probleme können schnell zur Krise führen.
Die Vorstellung von jemand Neuem in Ihrer Partnerschaft mag zwar aufregend klingen, birgt jedoch auch Risiken.