«Quiet Dumping»: Eine besonders schmerzhafte Art der Trennung
Darauf warten, dass der Partner sich trennt, anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen? Dafür gibt es einen Namen: «Quiet Dumping».
Ein klarer Schlussstrich ist oft schmerzhaft, aber in vielen Situationen notwendig ‒ und allemal besser als das sogenannte «Quiet Dumping». Warum das so ist, lesen Sie hier.
Häufig schlimmer als «Ghosting»
Die moderne Dating-Welt ist voller Begriffe wie «Ghosting», «Gaslighting» und «Negging». Nun gibt es einen neuen «Trend», der noch verheerender sein könnte – das stille Verlassen oder auch «Quiet Dumping».
Dieses Phänomen leitet sich von dem Arbeitsweltphänomen der stillen Kündigung ab. Dabei investieren Menschen nur die minimale Energie in ihren Job und suchen aktiv nach etwas Neuem.
Beim Dating bedeutet dies jedoch ein schleichendes Distanzieren, ganz ohne offene Gespräche mit dem Partner.
«Quiet Dumping»: Eine absichtliche Manipulation
Beim «Quiet Dumping» wird darauf gehofft, dass der Partner selbst bemerkt, dass etwas nicht stimmt und idealerweise die Beziehung beendet. Dieses langsame Auslöschen einer Beziehung kann sogar als eine Form von Gaslighting betrachtet werden.
Es handelt sich um eine absichtliche Manipulation. Die Wahrnehmung des anderen wird hierbei vorsätzlich destabilisiert.
In Partnerschaften ist dieses Vorgehen besonders brutal, denn verlassende Person weicht nicht nur jeglicher Verantwortung aus. Vielmehr überzeugt sie ihr Gegenüber auch davon, dass dessen Gefühle unbegründet oder gar eingebildet sind.
Angst vor Stress
«Quiet Dumping» kann sogar schmerzhafter sein als das «Ghosting», bei dem jemand plötzlich verschwindet und nie wieder Kontakt aufnimmt. Bei letzterem endet die Beziehung zumindest abrupt; beim stillen Verlassen wird das Ende künstlich hinausgezögert.
Hinter dieser Art des Schlussmachens muss kein böser Wille stecken
Die Gründe für das «Quiet Dumping» sind oft nicht bösartig. Viele Menschen wollen einfach nur schwierige Trennungsgespräche vermeiden oder sich emotional belastenden Situationen entziehen.
Dies geht jedoch auf Kosten des anderen Partners. Mit den Herausforderungen unserer Zeit haben viele Menschen das Gefühl, keine Kapazitäten für weiteren Stress zu haben.
Deshalb entscheiden sie sich für diese Art des Beziehungsendes.
So schützen Sie sich vor Quiet Dumping
Falls Sie glauben, Opfer von «Quiet Dumping» zu sein, sollten Sie Ihrem Bauchgefühl vertrauen und Ihren Partner konfrontieren. Wenn klärende Gespräche nichts bringen, sollten Sie die Kontrolle übernehmen und die Beziehung selbst beenden – auch wenn es wehtut.
Wenn man sich vor «Quiet Dumping» schützen möchte, ist eine gesunde Kommunikation in der Beziehung essenziell.
Regelmässige Gespräche darüber, wo die Partner emotional stehen, können helfen, Kommunikationsprobleme und somit das «Quiet Dumping» zu verhindern. Niemand sollte Angst davor haben, über seine Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.