Wie das Eheleben unser Wesen verändern kann
Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Paare, die heiraten, sich in ihrer Persönlichkeit verändern können. Alles Wichtige auf einen Blick.
Essen, Interessen und sogar das Aussehen: Häufig wird gesagt, dass Ehepaare sich in puncto Wesen, Äusseres und Persönlichkeit angleichen.
Stimmt das? Forschungen der University of Georgia zeigen, dass Menschen schon innerhalb des ersten Jahres nach der Hochzeit einige Veränderungen durchlaufen.
University of Georgia bringt Licht ins Dunkle
Die Eheschliessung gehört zu den wichtigsten Ereignissen im Leben eines Menschen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben kann.
Die täglichen Herausforderungen des Zusammenlebens führen unter anderem dazu, dass sich die Partner verändern.
Für die Studie hat die University of Georgia 169 heterosexuelle Paare befragt: jeweils nach sechs Monaten, einem Jahr und anderthalb Jahren Ehe.
Es stimmt wohl: Veränderungen treten auf
Dabei zeigten sich bestimmte Trends bei den Veränderungen von fünf grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen (bekannt als «Big Five»):
Neurotizismus (emotionale Stabilität): Bei Männern gab es eine geringe Zunahme der emotionalen Stabilität; bei Frauen war dieser Anstieg deutlich grösser. Es ist möglich, dass die Sicherheit einer festen Beziehung positive Auswirkungen auf die emotionale Stabilität der Frauen hatte.
Gewissenhaftigkeit: Bei Männern stieg diese Eigenschaft signifikant an, während sie bei Frauen gleich blieb. Dies könnte darauf hindeuten, dass Männer die Bedeutung von Zuverlässigkeit und Verantwortung in der Ehe lernen.
Männer werden introvertierter, Frauen weniger offen
Extraversion: Die Männer wurden im Laufe der ersten anderthalb Jahre Ehe introvertierter. Das könnte auf eine Reduzierung des sozialen Netzwerks nach der Hochzeit hinweisen.
Offenheit: Bei Frauen nahm die Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen und Erlebnissen ab. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass sie sich mit den Routinen des ehelichen Lebens arrangierten.
Verträglichkeit: Sowohl Männer als auch Frauen zeigten einen Rückgang in dieser Eigenschaft – besonders auffällig war dies jedoch bei den Frauen. Möglicherweise lernten diese, sich in den ersten Jahren ihrer Ehe stärker durchzusetzen.
Emotional stabile Paare führen eher eine glückliche Ehe
Neben diesen Persönlichkeitsveränderungen untersuchte die Studie auch das Mass an ehelicher Zufriedenheit über den Untersuchungszeitraum hinweg: Sie nahm sowohl für Männer als auch für Frauen ab.
Allerdings konnten bestimmte Persönlichkeitseigenschaften vorhersehen, wie stark diese Abnahme ausfiel: So waren beispielsweise offenere Männer und weniger neurotische Frauen mit der Ehe zufriedener.
Wenn Sie vorhaben zu heiraten, sollten Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Partner sich verändern wird. Vielleicht nicht so, wie Sie es erwarten.
Dennoch scheinen glückliche und emotional stabile Paare die besten Voraussetzungen für eine erfüllende Ehe mitzubringen. Wenn jedoch emotionales Gepäck in die Beziehung eingebracht wird, könnte die Reise holprig werden.