Diese Schritte helfen beim Coming-out

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Am 20.02.2024 - 15:50

Es kann einschüchternd sein, sich offen zur eigenen Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung zu bekennen. So verliert das Coming-out seinen Schrecken.

Frau Pride flag
Je nach Situation bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen beim Coming-out an. - Depositphotos

Das Coming-out ist ein bedeutender Schritt im Leben eines jeden Menschen, der sich als Teil der LGBTQ+ Gemeinschaft identifiziert. Es erfordert meist viel Mut und Entschlossenheit, die eigene Identität zu enthüllen, sei es gegenüber Eltern, Freunden oder Arbeitskollegen.

Coming-out in der Familie

Die Offenbarung der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität vor den Eltern kann eine besonders furchteinflössende Vorstellung sein. Bei den Menschen, die uns am nächsten stehen, kann sich die Angst vor Ablehnung oder Missverständnissen geradezu überwältigend anfühlen.

Familie Pride flag
Eines der wichtigsten Coming-outs ist das im engsten Familienkreis. - Depositphotos

Doch mit Bedacht und Vorbereitung lässt sich dieser Prozess erleichtern. Denken Sie immer daran, dass dies die Menschen sind, die Sie wahrscheinlich am meisten auf der Welt lieben.

Bei entfernteren Familienmitgliedern sollte man abwägen, wann und wie man das Gespräch sucht. Hilfreich können dabei Informationsmaterialien sein und die Unterstützung von bereits eingeweihten Familienmitgliedern.

Der Umgang mit Freunden und Kollegen

Neben der Familie spielen auch Freunde eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Sie sind oft die ersten Personen, denen man sich anvertraut und von denen man Unterstützung erhofft.

Dabei gilt es zu bedenken, wie diese über LGBTQ+ Themen sprechen und ob sie bereits in der Vergangenheit unterstützend waren. Gehen Sie jedoch davon aus, dass Ihre Freunde Sie kennen und schätzen und Ihr Coming-out Sie vielleicht gar nicht überrascht.

Kollegen Laptops Büro
Das Coming-out am Arbeitsplatz will wohlüberlegt sein. - Depositphotos

Am Arbeitsplatz kann das Coming-out heikel sein, insbesondere wenn es keine gesonderten Angebote für LGBTQ+ Mitarbeiter gibt. Hier ist es ratsam, die Situation sorgfältig zu prüfen und möglicherweise Ratschläge von bereits geouteten Kollegen einzuholen.

Online Unterstützung finden

Social-Media-Plattformen können eine hervorragende Möglichkeit bieten, sich mit anderen LGBTQ+ Menschen zu vernetzen und Unterstützung zu finden. Allerdings sollte man dabei stets bedenken, welche Informationen man preisgeben möchte und wer Zugang dazu hat.

Nicht jeder wünscht sich ein grosses Aufsehen um seine Offenbarung. Manche bevorzugen subtilere Wege des Coming-outs – etwa durch alltägliche Handlungen oder Verhaltensänderungen.

Nach dem Coming-out beginnt oft ein neuer Abschnitt im Leben – mit Herausforderungen, aber vor allem Chancen. Wichtig sind dabei die Akzeptanz sowie der Respekt für die eigenen Grenzen und Bedürfnisse.

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