Leitfaden für ein authentisches und sicheres Coming-out

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Am 01.02.2024 - 06:49

Sexualität und Identität sind Spektren und es kann der Zeitpunkt kommen, an dem wir uns unserer Umwelt mitteilen wollen. Diese Tipps helfen beim Coming-out.

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Das Coming-out kann schwierig, einfach oder auch beides sein. - Depositphotos

Das Coming-out wird oft als einmaliges Ereignis dargestellt, bei dem man seine Identität lautstark verkündet. Doch die Realität sieht anders aus: Jedes Coming-out ist so individuell wie der Mensch selbst und kann kompliziert, einfach oder auch beides sein.

Das einzig Wichtige ist, dass es zu den eigenen Bedingungen geschieht. Ein «falsches» Vorgehen gibt es nicht.

Kein Ereignis, sondern ein Prozess

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist die Annahme, dass das Coming-out ein einmaliges Ereignis sei. Viele Menschen entscheiden, sich verschiedenen Personen bei unterschiedlichen Gelegenheiten zu offenbaren, sei es bezüglich ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung.

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Das Coming-out ist meist kein Ereignis, sondern ein Prozess. - Depositphotos

Es kann auch vorkommen, dass man im Laufe des Lebens verschiedene Identitäten entdeckt. Somit steht man möglicherweise mehrere Male vor der Herausforderung eines Coming-outs.

Bevor man anderen von seiner wahren Identität erzählt, muss man zunächst sich selbst gegenüber ehrlich sein. Dieser Teil des Selbstfindungsprozesses kann Jahre dauern und erfordert Geduld sowie Akzeptanz für sich selbst.

Das richtige Timing

Vielleicht möchten Sie Freunden mitteilen, dass auch Sie sich zu Geschlechtern hingezogen fühlen. Oder Sie möchten eine neue Beziehung eingehen und glauben, dass Ihr Gegenüber Sie anders einschätzt.

Was auch immer der Grund sein mag: Es gibt keinen «schlechten» Zeitpunkt für ein Coming-out, solange es auf Ihren eigenen Bedingungen basiert.

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Wann man sich wem womit offenbart, ist jedem Menschen selbst überlassen. - Depositphotos

Es ist wichtig zu verstehen, dass niemand gezwungen ist, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zu outen. Die eigene Identität wird dadurch nicht mehr oder weniger gültig. Es handelt sich um eine persönliche Erfahrung und die Entscheidung, wie man durchs Leben gehen möchte.

Sicherheit geht vor

Vielleicht planen Sie, sich bei Menschen zu outen, die sich negativ über LGBTQ+ Personen geäussert haben, homophob oder transphob sind. Dann sollten Sie vorher sicherstellen, ob diese bereit wären, ihre Sprache und Verhaltensweisen anzupassen.

Sollte dies nicht der Fall sein oder Anzeichen dafür bestehen, dass sie diskriminierend reagieren könnten, empfiehlt sich ein Sicherheitsplan. Bereiten Sie sich darauf vor, die Situation verlassen zu können und/oder ziehen Sie Vertraute hinzu.

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