Sexuelle Ängste? Bedeutung und Erkennung

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 15.12.2023 - 11:16

Die Angst vor Intimität ist ein Problem, das Menschen nur ungern aussprechen. Wie Sie diesbezüglich Schwierigkeiten erkennen, verraten wir Ihnen.

Mann, Regen, Glasscheibe
Sexuelle Ängste ansprechen, das kann – beim gesellschaftlichen Performancedruck – grosse Überwindung bedeuten. - Depositphotos

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Sexualität oft glorifiziert oder normalisiert wird. Gerade aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, sexuelle Ängste anzuerkennen.

Diese können sich in vielfältiger Form zeigen – von Leistungsängsten bis hin zu Unsicherheiten bezüglich der eigenen sexuellen Identität. Sie betrifft Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder Orientierung.

Die dunkle Seite des Sex: Was ist sexuelle Angst?

Unter sexueller Angst versteht man Gefühle von Furcht oder Unbehagen im Zusammenhang mit sexueller Aktivität oder Performance. Sie kann verschiedene Facetten haben.

Beispielsweise zählen Sorgen um die eigene Sexualidentität oder Ängste vor körperlichen Schmerzen beim Sex dazu. Oder Befürchtungen darüber, den Partner nicht befriedigen zu können.

Frau Kopfkissen Bett
Wenn körperliche Nähe bedrohlich und beunruhigend wahrgenommen wird, dann könnten sexuelle Ängste im Spiel sein. - Depositphotos

Wer unter sexueller Angst leidet, hat oftmals Schwierigkeiten dabei, Sex zu geniessen oder befriedigende Beziehungen einzugehen. Die Ursachen sind vielfältig – sie reichen von Traumata über gesellschaftliche Druckmechanismen bis hin zu persönlichen Unsicherheiten oder medizinischen Problemen.

Symptome aufdecken: So äussert sich die Angst

Sexuelle Ängste können sehr individuell sein und unterschiedliche Symptome hervorrufen. Zudem können sie ein Indikator für eine zugrundeliegende psychische Erkrankung sein.

Depressionen oder Angststörungen können ein Indikator sein. Daher ist es ratsam, bei anhaltenden oder starken Symptomen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ein typisches Anzeichen für sexuelle Ängste kann beispielsweise das Vermeiden von sexuellen Situationen sein. Aber auch Schwierigkeiten beim Erreichen eines Orgasmus, die Furcht vor Intimität oder körperliche Beschwerden während des Geschlechtsverkehrs können sich hinzugesellen.

Auch negative Gedanken über die eigene Leistungsfähigkeit im Bett sind eine Begleiterscheinung.

Die Ursachenforschung: Was löst sexuelle Ängste aus?

Sexuelle Ängste sind komplex und können vielfältige Gründe haben. Jeder Mensch erlebt sie auf seine Weise.

Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, die tieferliegenden Ursachen zu identifizieren und effektive Behandlungsoptionen anzubieten.

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Fühlen Sie sich in Ihrem Körper nicht wohl? Auch das kann ein Grund für Schwierigkeiten beim Sex sein. - Depositphotos

Mögliche Auslöser für sexuelle Ängste sind unter anderem vergangene Traumata wie Missbrauch oder Belästigung. Gesellschaftlicher Druck rund um Sex und Sexualität sowie persönliche Unsicherheiten bezüglich des eigenen Körpers oder der eigenen Sexualität können hinzukommen.

Wie man Triggerpunkte identifiziert

Das Bewusstmachen der individuellen Auslöser – sogenannte Trigger – ist ein wichtiger Schritt im Umgang mit sexueller Angst. Durch diese Kenntnis können Betroffene lernen, ihre Trigger zu vermeiden oder zu bewältigen.

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Das Hineinhören in sich und seinen Körper kann bei der Bewältigung von Ängsten helfen. - Depositphotos

Effektive Bewältigungsstrategien können so entwickelt werden und den Weg hin zu gesunden, erfüllenden sexuellen Beziehungen ebnen. Einige Methoden zur Identifizierung von Triggern sind die Reflexion über vergangene Erfahrungen oder das Achten auf körperliche Empfindungen.

Dazu zählt ein erhöhter Herzschlag oder Muskelverspannungen sowie das Hinterfragen eigener Gedanken und Emotionen. Auch eine Therapie oder Beratung kann hilfreich sein.

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