Tantramassagen: 10 Mythen im Faktencheck
Um Tantra ranken sich viele Mythen und Missverständnisse. Die Experten von Dahars Tempel im Kanton Zürich klären auf.
In einer Medienmitteilung erklären die Tantra-Experten von Dahars Tempel, was es mit der früher geheimen Lehre aus Indien auf sich hat. Im Check sind zehn gängige Mythen zum Tantrismus.
1. Mythos: Tantra wird mit Sex gleichgesetzt
Tantra würde als Lebensphilosophie angesehen und Sexualität sei ein Teilaspekt davon, erklären die Profis von Dahars Tempel. Anders als viele Menschen annehmen, stehe Sexualität nicht im Mittelpunkt der Lehre.
Allerdings würde der erregte Zustand ohne Orgasmus durchaus auch für spirituelle Erfahrungen genutzt.
Zudem solle zwischen Tantra und Tantramassagen unterschieden werden. Letztere gelte heute als ein sinnliches Berührungsritual für den ganzen Körper.
2. Mythos: Alle Tantriker nehmen Drogen
Ein gängiges Vorurteil lautet, dass alle Tantriker zu Rauschmitteln greifen. Tatsächlich aber lebten die meisten eher gesundheitsbewusst.
Trancezustände seien auch ohne Einnahme von Drogen zu erreichen, erläutern die Tantra-Experten.
3. Mythos: Für Tantra muss ich spirituell sein
Nicht zwangsläufig müsse man für Tantra bereits spirituell sein. Allerdings trage jeder ein inneres spirituelles Potenzial in sich, heisst es in der Mitteilung.
Mithilfe von Tantra würde der tantrische Weg, um dieses Potenzial wahrzunehmen, dann bewusster gefördert.
4. Mythos: Tantra ist für sportliche und gesunde Menschen
Auch das ist ein Vorurteil, denn Tantra sei für alle Menschen gleichermassen geeignet, egal welcher körperlichen Verfassung, Geschlecht, der politischen Haltung oder anderen Faktoren.
Voraussetzung sei lediglich, dass Menschen die Volljährigkeit erreicht haben, so die Experten.
5. Mythos: Für Tantra muss man polyamor sein
Ob mit einem oder mehreren Partnern, beim Tantra spiele auch die Beziehungsform eine untergeordnete Rolle. Jeder könne persönlich entscheiden, welche Rituale zum Beispiel mit anderen Menschen oder mit dem eigenen Partner ausgeführt werden.
6. Mythos: Bei Tantra-Kursen sind immer alle nackt
Nicht bei allen Kursen müssen Teilnehmer sich immer und komplett ausziehen. Zwar gibt es Kurse, bei denen die Teilnehmer ihre Kleidung zum Teil bis ganz ablegen sollen, finden andere Kurse mit Bekleidung statt.
Die Bekleidung variiert demzufolge je nach Kurz-Inhalt.
7. Mythos: Beim Tantra darf ich keinen Orgasmus haben
In der Tantraphilosophie und bei der Tantramassage geht es vordergründig nicht darum, einen Orgasmus zu bekommen, wird erklärt. Kommt es trotzdem dazu, ist irrelevant, wie dieser verläuft.
Alle Formen des Orgasmus und der Ekstase (wie auch das Nichteintreten von Orgasmen) würden akzeptiert werden.
8. Mythos: Ganzkörperorgasmen gibt es nicht
Orgasmus ist nicht gleich Orgasmus: Tatsächlich gäbe es verschiedene Arten, die dazu erlernt werden können.
Auch ein Ganzkörperorgasmus gehöre dazu. Dieser gelänge mit Übung und Unterstützung.
9. Mythos: Atem- und Energiekreisläufe sind unmöglich
Tantrapraktiken ermöglichen es, dass Menschen Energie und Atem ganz bewusst durch ihren Körper lenken, erklären die Tantra-Praktizierenden. Dabei käme es zu einer Art Kribbeln.
Tantramassagen, so heisst es weiter, unterstützen diesen Lernprozess.
10. Mythos: Tantra ist eine Verschleierung von Prostitution
Mit Prostitution soll Tantra (entgegen vieler Vorurteile) nichts zu tun haben. Weil Erotikanbieter den Begriff aber zur Vermarktung verwenden, käme es zu einem solchen Missverständnis.
Doch könne eine Lebensphilosophie nicht gekauft und auf die Schnelle auch keine Rituale mit fremden Menschen vollzogen werden.