Alarmierende Studie: Unverheiratete Männer im Job benachteiligt
Mit der Ehe steigen bei Männern die beruflichen Erfolgschancen, Singles werden offenbar systematisch benachteiligt. Zu dieser Erkenntnis kam nun eine Studie.
Eine Ungerechtigkeit hat sich in der Arbeitswelt eingeschlichen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass ledige Männer am Arbeitsplatz systematisch diskriminiert werden und weniger verdienen als ihre verheirateten Kollegen.
Dieses Phänomen ist so weit verbreitet, dass es sogar einen Namen hat: «Die männliche Heiratsprämie». Doch was steckt dahinter?
Sind verheiratete Männer produktiver und daher wertvoller für Arbeitgeber oder sind die Chefs voreingenommen gegenüber Singles? Die Antwort könnte komplexer sein als erwartet.
Ehemänner bevorzugt
Der Schweizer Forscher Patrick McDonald ging diesen Fragen nach und führte zwei aufschlussreiche Studien durch. In einem Experiment verglich er jeweils zwei Bewerberprofile, die bis auf den Familienstand identisch waren.
Die Ergebnisse waren erschreckend eindeutig: Verheiratete Kandidaten wurden bevorzugt eingestellt und besser bezahlt.
In einer weiteren Analyse untersuchte McDonald das tatsächliche Gehalt von Männern mit unterschiedlichem Familienstand über einen längeren Zeitraum hinweg. Auch hier zeigte sich eine klare Benachteiligung der Singles bei der Bezahlung.
Sind Single-Männer schlechtere Arbeitnehmer?
Auf den ersten Blick könnten diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass verheiratete Männer produktiver sind. Doch McDonalds Studien legen nahe, dass die Präferenz für verheiratete Kandidaten eher auf Diskriminierung zurückzuführen ist.
Die Frage bleibt: Sind verheiratete Männer tatsächlich bessere Arbeitnehmer? Laut McDonald könnte es sein, dass Männer, die eher zum Heiraten neigten, bestimmten Eigenschaften teilten.
Möglich sei, dass sie beispielsweise über höhere Bildung oder bessere Gesundheit verfügten und somit gleichzeitig erfolgreicher im Berufsleben seien. Dieses Phänomen wird als «Selektion» bezeichnet.
Verheiratete Männer mit besseren Chancen
Diese Faktoren könnten eine Rolle spielen. Sie erklären jedoch nicht vollständig das Ausmass der Gehaltsunterschiede zwischen Single- und verheirateten Männern.
Bemerkenswert ist auch, dass der Gehaltsvorteil von verheirateten Männern über die Jahre hinweg weiter ansteigt. Sie starten ihre Karriere bereits mit einem höheren Gehalt und dieses steigt schneller als das ihrer unverheirateten Kollegen.
Mit unberechtigten Vorurteilen aufräumen
Einige Arbeitgeber glauben vielleicht, dass verheiratete Mitarbeiter zuverlässiger oder produktiver sind. In einer fairen Arbeitswelt haben diese Vorurteile aber keinen Platz.
Es ist an der Zeit, solche diskriminierenden Praktiken abzuschaffen und gleiche Chancen für alle zu gewährleisten, unabhängig vom Familienstand.
