Social Media in der neuen Beziehung: Wie viel ist zu viel?
Ein bisschen Zurückhaltung in der Onlinewelt ist selten verkehrt. Denn gerade in der Kennenlernphase kann ein zu viel des Guten abschrecken.
Soziale Medien sind als erstes Mittel zur Kontaktaufnahme und damit auch auf der Suche nach der grossen Liebe unglaublich nützlich. Gleichzeitig können falsche Gewohnheiten schnell abschreckend wirken. Die Folge: Kontaktabbruch auf der anderen Seite.
Was also sollte man vermeiden, damit ein Flirt nicht das Interesse verliert und sich zurückzieht?
Ein Zuviel an Kommunikation, Gefühl und Vehemenz
Immer am Ball sein, ruckzuck kommentieren: Ständige Nachrichten auf jeder Plattform können schnell nerven. Ein gewisses Mass an Zurückhaltung ist oft attraktiver.
Emotionale Ausbrüche, auch in Schriftform, können auf andere schnell etwas einschüchternd oder gar abschreckend wirken. Das Gegenüber weiss vielleicht nicht so recht, wie es darauf reagieren soll. Die Folge: Rückzug.
Sicher, es gibt Meinungen, die wollen laut und deutlich vertreten werden. Wer das mit einer sehr aufdringlichen Vehemenz tut, muss damit rechnen, dass das manchen Personen vielleicht zu viel ist.
Gehen die politischen Gesinnungen ohnehin extrem auseinander, ist das vielleicht auch nicht verkehrt.
Überschneidet sich ein wenig mit dem Thema Kommunikation: Wenn man ununterbrochen auf alles von der Gegenseite mit einem «Like» reagiert, ist das vielleicht nett gemeint. Es kann aber gut sein, dass sich das Objekt der Begierde ein wenig bedrängt fühlt.
Grenzen einhalten, Würde und Charakter zeigen
Unvorteilhafte Details oder peinliche Fotos können das Interesse des Gegenübers schnell schmälern. Es lohnt sich, genau zu überlegen, was man postet. Im Normalfall denkt man ja auch nach, bevor man spricht.
Gerade, wenn man an jemanden interessiert ist, ist es bis zu einem gewissen Grad verständlich: Man möchte möglichst viel über den anderen wissen.
Dennoch kann eine intensive Durchforstung der Vergangenheit einer Person als Vertrauensbruch angesehen werden.
Wenn sich die Sache erst anbahnt, sollte man Vorsicht walten lassen. Hat man das dringende Bedürfnis, seine Zuneigung in die Welt hinauszuposaunen, ist Social Media möglicherweise nicht der richtige Ort. Landet zu viel Information über die frische Romanze im Netz, kann das vor allem bei zurückhaltenderen Personen Unbehagen auslösen.
Auch wenn der Schwarm scheinbar wenig in sozialen Netzwerken unterwegs ist: Das bedeutet nicht, dass er nicht mitbekommt, was man postet.
Daher ist es besser, vorsichtig zu sein und nichts zu teilen, was den anderen unnötig verärgern könnte. Zumal es ohnehin kein gutes Licht auf einen wirft, wenn man sich über andere auslässt. Gleich, ob im Netz oder in der «realen» Welt.
Netiquette vereinbaren?
Wenn die Beziehung ganz frisch ist, ist's vielleicht etwas früh. Insgesamt kann es aber eine gute Idee sein, darüber zu reden, wie man als mögliches Paar im Netz auftreten möchte.
Was sind die jeweiligen Gewohnheiten und Vorlieben in den sozialen Medien? Ein entsprechender Austausch kann helfen, Grenzen festzulegen und Probleme im Voraus zu vermeiden.