Wenn der Partner plötzlich nervt

Laura Martin
Laura Martin

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Sie sind in einer Beziehung und finden Ihren Partner auf einmal unausstehlich? Das ist normaler, als Sie denken. Wachsam sein sollten Sie trotzdem.

Augen zu und durch? In jeder Beziehung gibt es Eigenschaften am anderen, die einen nerven.
Augen zu und durch? In jeder Beziehung gibt es Eigenschaften am anderen, die einen nerven. - Depositphotos

Dass einem der Partner ab und an auf die Nerven geht, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn sich kleine Ärgernisse allerdings häufen und von einem Schneeball zur Lawine anwachsen, kann es allerdings kritisch werden.

Wir verraten Ihnen, warum das so ist und was Sie dagegen tun können.

Wenn sich Kleinigkeiten anhäufen

Hin und wieder macht der Partner etwas, das einen zur Weissglut bringt. Das laute Kauen beim Essen oder die ständige Unordnung im Wohnzimmer – Kleinigkeiten eben.

Doch manchmal scheint es, als würde aus diesen Lappalien ein Berg wachsen. Jede noch so kleine Handlung des Partners wird zum Stein des Anstosses.

Warum der Liebste zum Monster mutiert

Aber warum kommt uns unser Lebensgefährte plötzlich wie der schlimmste Feind vor? Die Antwort liegt meist in ungelösten Problemen zwischen den Partnern.

Schnarchender Mann nervt Frau.
Schnarchen etwa fand man anfangs vielleicht noch ganz niedlich – irgendwann stört es jedoch extrem. - Depositphotos

Finanzielle Schwierigkeiten oder unterschiedliche Erziehungsstile können dazu führen, dass wir uns immer mehr über unseren Partner ärgern. Auch wenn dieser gar nichts dafür kann.

Projektion spielt eine Rolle

Denn oft projizieren wir unsere eigenen Unzufriedenheiten auf unseren Lebenspartner. Wir machen ihn für Dinge verantwortlich, die mit ihm gar nichts zu tun haben.

Und je länger wir solche Konflikte unter den Teppich kehren, desto grösser wird der Druck. Bis er schliesslich zur Explosion führt.

Von den Flitterwochen zum Alltagsfrust

Am Anfang einer Beziehung scheint alles perfekt zu sein. Wir sind verliebt und blenden die kleinen Macken des anderen einfach aus.

Oder vielleicht hat die Liebste die Neigung, ein wenig viel zu erzählen, obgleich etwas Schweigen manchmal auch guttun würde?
Oder vielleicht hat die Liebste die Neigung, ein wenig viel zu erzählen, obgleich etwas Schweigen manchmal auch guttun würde? - Depositphotos

Doch mit der Zeit schleicht sich der Alltag ein und wir sehen unseren Partner plötzlich in einem ganz anderen Licht. Dinge, die uns früher charmant erschienen, nerven uns jetzt nur noch.

Falsche Erwartungen, bittere Enttäuschung

Je länger die Beziehung dauert, desto mehr fallen uns diese Dinge auf. Doch das ist nicht alles.

Oft haben wir unrealistische Vorstellungen davon, wie eine langjährige Partnerschaft eigentlich aussehen sollte – und werden bitter enttäuscht.

Den Teufelskreis durchbrechen

Aber was tun, wenn man das Gefühl hat, dass der Partner einen nur noch nervt? Es gibt verschiedene Strategien, die Sie ausprobieren können.

Zum Beispiel kann es helfen, eine Pro-und-Kontra-Liste über den Partner zu erstellen. Auf diese Weise wird eindeutiger erkennbar, welche Eigenschaften Sie wirklich stören und welche vielleicht doch gar nicht so schlimm sind.

Auf offene Kommunikation setzen

Ebenso wichtig ist eine offene Kommunikation: Sprechen Sie Ihre Probleme an, anstatt sie in sich hineinzufressen.

Wenn sich die Kleinigkeiten, an denen man sich reibt, immer mehr anhäufen, kann daraus ein richtiges Problem entstehen.
Wenn sich die Kleinigkeiten, an denen man sich reibt, immer mehr anhäufen, kann daraus ein richtiges Problem entstehen. - Depositphotos

Nur so können Missverständnisse geklärt und Konflikte gelöst werden.

Die eigene Liebessprache verstehen lernen

Nicht zuletzt sollten Paare ihre «Liebessprache» kennen: Wie drückt mein Partner seine Zuneigung aus?

Und wie zeige ich meine Liebe? Manchmal fühlen wir uns ungeliebt, weil wir die Liebesbekundungen des anderen einfach nicht erkennen.

Fazit: Liebe ist Arbeit

Wenn all das nichts hilft, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Paartherapeut kann dabei helfen, die zugrunde liegenden Konflikte zu identifizieren und Lösungsstrategien zu entwickeln.

Zum Schluss bleibt festzuhalten, dass Liebe Arbeit ist. Manchmal muss man sich die Hände schmutzig machen und tief graben, um den Kern des Problems zu finden.

Aber es lohnt sich. Denn am Ende steht eine stärkere Beziehung – und vielleicht sogar ein Partner, der einen wieder weniger nervt.

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