Liebes-Aus: Wenn die Scheidung zu teuer wird
Finanzielle Probleme zwingen immer mehr Paare, in einer Beziehung auszuharren, die eigentlich schon am Ende ist. Das bringt viele Belastungen mit sich.
Der Valentinstag, einst Inbegriff romantischer Zweisamkeit, hat sich für viele von einer süssen Verführung zu einer echten Bürde verwandelt. Während die Welt zuckersüsse Liebesgeschichten feiert, offenbart ausgerechnet dieser Tag für manche eine harte Realität.
Die Ehe hat eben nicht immer ein Happy End. Mehr noch: Manchmal ist die Scheidung als Ausweg finanziell nicht machbar.
Die Kosten einer Scheidung können astronomisch sein und weit über die emotionale Belastung hinausgehen. Nicht jeder kann es sich leisten, wie Amazon-Chef Jeff Bezos Milliarden in einem Scheidungsvergleich zu zahlen.
Scheidungen im Schatten der Finanzkrise
Für Durchschnittsfamilien bedeutet das Teilen des Vermögens oft auch eine Zerreissprobe für das ohnehin schon strapazierte Budget. Denn viele Familien stehen auch ohne eine Scheidung finanziell mit dem Rücken zur Wand.
Diese Entwicklung stellt Paare vor schwierige Entscheidungen: bleiben oder gehen? Ein Haus aufgeben oder versuchen, die Ehe zu kitten, um sich nicht zu ruinieren?
Allerdings sagen Familientherapeuten klar: Das Aufschieben einer notwendigen Trennung bringt niemandem etwas. Vor allem Kinder leiden nämlich unter einer dauerhaft angespannten Situation zu Hause.
Liebe unter finanziellem Druck
Neben dem direkten Einfluss auf bestehende Beziehungen könnte dieser ökonomische Druck auch präventiv wirken. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass potenzielle Paare sich zweimal überlegen, bevor sie den Bund fürs Leben schliessen.
Das zeigt sich auch in den Zahlen aus der Schweiz. Hier nahm die Zahl der Hochzeiten 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3.000 ab, wie das Portal «Statista» aufzeigte.
Die These, dass Paare sich heute genau überlegen, ob sie heiraten möchten, spiegelt sich auch in einer anderen Zahl wider: Die Schweizer heiraten immer später, Männer im Durchschnitt mit 32, 5 Jahren, Frauen mit 30,4.