Sie wurden zurückgewiesen und jemand anderes bevorzugt?
Es ist bitter: Körbe zu bekommen, weil jemand anderes «besser» ist. Eine Studie zeigt, dass es sich um eine besonders schlimme Art der Zurückweisung handelt.
Jeder bekommt früher oder später einen Korb. Sei es im Job, in der Freundschaft oder in der Liebe, er wird garantiert kommen.
Der Schmerz der Zurückweisung ist häufig eine grosse mentale Belastung
Was die Forschung sagt
Eine neue Studie der Cornell University zeigt auf, dass es noch schlimmer sein kann: Wenn man zugunsten einer anderen Person zurückgewiesen wird.
Diese Art von Ablehnung, ob in romantischen Beziehungen oder im Berufsleben, hinterlässt tiefere Wunden als andere Formen des Scheiterns.
Die Forscher untersuchten zwei Arten von Zurückweisungen. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass diejenige, bei der jemand anderes bevorzugt wird, weitaus mehr schmerzt.
Wird jemand vorgezogen, ist der Schmerz grösser
In ihrem Experiment betrachteten die Forscher zwei Arten von Zurückweisung: In dem einen Szenario erfolgte die Ablehnung mit Hinweis auf eine andere, besser geeignete Person.
Im anderen gab es keine Konkurrenz. Hier erfolgte die Ablehnung aus verschiedenen Gründen. So zum Beispiel dem Wunsch nach mehr Alleinsein eines Partners oder wegen eines abgelaufenen Jobangebots.
In insgesamt vier Experimenten mit etwa 600 Teilnehmern stellte sich heraus: Menschen fühlen sich schlechter, wenn ihnen jemand vorgezogen wird. Im Vergleich geht es ihnen besser, wenn niemand anders ausgewählt wird.
Doppelte Niederlage
Den Autoren zufolge könne dies daran liegen, dass solche Zurückweisungen zu einem verstärkten Gefühl von Ausgrenzung und verminderter Zugehörigkeit führten.
Wenn die Teilnehmer den Grund der Ablehnung nicht erfuhren, neigten sie dazu, anzunehmen, dass eine andere Person vorgezogen worden wäre. Dementsprechend reagierten sie heftiger auf die Zurückweisung.
Obwohl es schmerzhaft war, suchten sie zudem nach mehr Informationen, um zu erfahren, was falsch gelaufen war.
Die Erkenntnisse deuten darauf hin: Wird man für eine andere Person übergangen, werden wir nicht nur zurückgewiesen, sondern unterliegen auch. Dies kreiert das Gefühl einer doppelten Niederlage.
So formulieren sie Ablehnung richtig
Diese Ergebnisse bieten auch praktische Erkenntnisse für alle, die vorhaben, jemanden zurückzuweisen. Egal ob auf romantischer oder professioneller Ebene, können sie uns helfen, negative Empfindungen zu minimieren.
Zuerst sollte man klarstellen, ob eine Konkurrenzsituation vorlag. Falls tatsächlich keine andere Person involviert ist, kann das dem Abgewiesenen helfen, sich besser zu fühlen. Sollte es jedoch einen Dritten geben, gilt es, die Hinweise darauf zu minimieren.
Weiterhin kann jede Information, die das Zugehörigkeitsgefühl des Abgewiesenen stärkt, hilfreich sein. So könnte ein Personalverantwortlicher einem abgelehnten Kandidaten mitteilen, dass er sich dennoch gefreut hat, ihn kennengelernt zu haben. Oder eine Frau könnte ihrem Ex-Freund versichern, dass sie seine guten Eigenschaften wertschätzt.
Den Wissenschaftlern zufolge gebe es keinen Weg, Ablehnung im Leben völlig zu vermeiden. Doch bei der nächsten Zurückweisung ohne Konkurrenzsituation könnten wir uns zumindest daran erinnern, dass dies offenbar das kleinere Übel ist.