Warum wir nach einer Trennung zu Pizza, Eis und Kuchen greifen
Nach einer Trennung Trost im Essen zu suchen, ist eine gängige, wenn auch nicht besonders effektive Bewältigungsstrategie. Warum wir es tun, lesen Sie hier.
Nach einer schmerzhaften Trennung suchen viele Menschen Trost im Essen. Ob es nun eine riesige Portion Pommes oder ein ganzer Eimer Eiscreme ist: Die sogenannte «Trennungsdiät» scheint fast so unvermeidlich wie der Herzschmerz selbst.
Filmszenen wie Elle Woods in «Natürlich Blond», die Schokolade auf ihren Fernseher wirft, oder Bridget Jones, die sich mit einem Becher Ben & Jerrys und Wein nach ihrer Trennung von Mark Darcy tröstet, sind ikonische Darstellungen dieses Phänomens.
Sie zeigen, wie Charaktere Trost in Süssigkeiten suchen, um mit emotionalen Herausforderungen umzugehen.
Trost durch Essen ist mehr als nur ein Klischee
Laut Laura Keogh, einer Food-Bloggerin aus Toronto, ist es ganz normal, dass man sich in Zeiten von Trauer und Frust ans Essen klammert. Wer Liebeskummer habe, brauche Trost, erklärte sie.
Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens OnePoll Research und Yelp Eat 24 aus dem Jahr 2017 ergab: Zwei Drittel der Menschen essen bei Kummer am liebsten Eiscreme.
Dicht gefolgt von Pizza, frittierten Speisen und Kuchen.
Essen als Trost: Fluch oder Segen?
Das Essen zum Trost wird oft als schlechtes Verhalten stigmatisiert. Doch ist es laut der New Yorker Ernährungsberaterin Christy Harrison eine ziemlich normale und meist harmlose Reaktion auf emotionale Belastungen.
Eine Studie aus den Niederlanden aus dem Jahr 2018 ergab sogar, dass Menschen, die ihre Essgewohnheiten stark einschränken, anstatt sich gelegentlich etwas zu gönnen, eher dazu neigen, langfristig zu Stress-Essern zu werden.
Die meisten Menschen nehmen nach einer Trennung durch den Genuss von Leckereien nicht einmal Gewicht zu.
Kummerkost bei Depression
Nach einer Trennung kann die Traurigkeit einige Monate andauern. Wenn diese jedoch in ernsthaftere psychische Probleme wie Depressionen übergeht, kann sich auch das Essverhalten ändern, denn Depressionen können einen appetitanregenden Effekt haben.
In solchen Phasen können gesunde Snacks wie Proteinriegel oder Trockenfrüchte helfen, Heisshungerattacken entgegenzuwirken. Doch manchmal muss es einfach Pizza sein – oder ein mit Schokolade gefüllter Keks direkt aus der Pfanne.
Kohlenhydrate seien wie eine Umarmung, so Laura Keogh. Na dann guten Appetit, aber seien Sie sich bewusst:
Weg, geht der Kummer dadurch nicht. Suchen Sie nach anderen Lösungen, die langfristig gesünder und effektiver sind.