Warum es so schwer ist, «Es tut mir leid» zu sagen
Warum fällt es oft so schwer, Fehler einzugestehen? Die wahre Stärke liegt doch darin, unsere Schwächen anzuerkennen und daran zu wachsen.
Ein Fehler einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen, kann eine Herausforderung sein. Selbst wenn wir wissen, dass wir etwas Falsches gesagt oder getan haben, neigen viele dazu, die Situation eher zu verschleiern.
Wir erwarten automatische Vergebung, niemand hat aber das Recht darauf. Fachleute erklären dieses Phänomen damit, dass für viele Menschen das Aussprechen von Entschuldigungen schwieriger ist als das Geständnis der Liebe.
Es wäre aber besser, den Fehler zuzugeben und um Verzeihung zu bitten. In einer gesunden Beziehung ist es unerlässlich, die Bereitschaft zu zeigen, an den eigenen Fehlern zu arbeiten.
Die Flucht vor unangenehmen Gefühlen
Viele Menschen befürchten, bei einem Fehltritt als minderwertige Person angesehen zu werden. Sie glauben irrtümlich, dass andere nach einem Fehler nur ihre negativen Seiten sehen würden und ihre positiven Aspekte ignorieren könnten.
Dies ist jedoch ein grosser Irrtum – denn Personen, denen wirklich an uns liegt, können uns unsere Schwächen vergeben. Vorausgesetzt, wir geben ihnen diese Chance.
Niemand fühlt sich gerne verletzlich, doch leider erkennen einige nicht, dass gerade die Ignoranz gegenüber unseren eigenen Schwächen uns schwach erscheinen lässt. Wenn wir hingegen unangenehme Emotionen akzeptieren können, macht dies stärker im Umgang mit Problemen und steigert unser Selbstvertrauen.
Ausgesprochene und angenommene Entschuldigung: Ein Zeichen von Mut und Empathie
Wenn Sie in der Lage sind, einen Fehler zuzugeben und sich dafür zu entschuldigen, zeigt dies Ihre Stärke. Denn es erfordert viel Mut und Kraft, unsere Fehler einzugestehen und uns um ihre Korrektur zu bemühen, doch mit zunehmendem Mut steigt auch unser Selbstbewusstsein.
Oft denken wir auch, andere seien nicht würdig, vergeben zu werden. Dieses Denken lehrt niemandem Empathie für die Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse anderer, sondern erhöht nur die Wahrscheinlichkeit wiederholter Fehler und schlechter Taten.
Jeder sollte erkennen, dass wir alle Schöpfer unserer Überzeugungen, Emotionen und Gedanken sind. Genauso wie wir nach dem Mitgefühl anderer streben, sollten wir selbst mitfühlend sein.