Wie Paare Konflikte während der Feiertage meistern
Besonders während der Feiertage können bei Paaren Konflikte aufkommen. Dr. Gottmann, ein anerkannter Psychologe, weiss Antworten.
Die Feiertage mit der Familie können für frisch verheiratete Paare zur Belastungsprobe werden.
Der Stresspegel steigt
Dr. John Gottman hat in seiner Forschung einige nützliche Werkzeuge identifiziert, mit denen Paare diesen Stress bewältigen und die Festtage geniessen können.
Eines dieser Werkzeuge ist es, den Stellenwert des Partners zu schätzen. Laut Dr. Gottman sind Frauen tendenziell besser darin als Männer.
Doch, wenn Männer lernen zuzuhören und ihre Partnerinnen zu schätzen wissen, profitieren beide Seiten davon. Die Beziehung wird dadurch glücklicher und beständiger.
Die Kunst des Zuhörens
In einer Umfrage der American Psychological Association gaben Frauen häufiger als Männer an, in der Weihnachtszeit gestresst zu sein. Mangelnde Zeit, Geldsorgen und Geschenke-Stress sind nur einige der Faktoren, die dazu beitragen.
Ein Paar, das einander zuhört und bei Entscheidungen die Wünsche und Gefühle des anderen berücksichtigt, kann viel harmonischere Feiertage erleben.
Lösungsorientierte Herangehensweise
Viele Probleme während der Festtage lassen sich lösen. Kinder bestehen vielleicht auf unerschwingliche Geschenke oder eine Einladung kollidiert mit anderen Plänen.
Dr. Gottman hat ein fünfstufiges Modell zur Lösung solcher situativen Probleme entwickelt. Dazu gehört etwa eine sanfte Herangehensweise beim Anfangen eines Streitgesprächs.
Oder das Erlernen von Konfliktlösungsstrategien wie dem gegenseitigen Beruhigen und Eingehen von Kompromissen.
Kommunikation ist alles
Nicht alle Konflikte lassen sich jedoch so einfach lösen – manche resultieren aus tief verwurzelten religiösen Praktiken, Überzeugungen oder Familientraditionen. In diesen Fällen empfiehlt Dr. Gottman einen zweiphasigen Ansatz.
Jeder Partner spricht zunächst zehn Minuten lang über seine Bedürfnisse und Gefühle zum Thema. Wichtig: Ohne den anderen zu kritisieren oder zu beschuldigen.
Danach zieht sich jeder Partner für fünf bis zehn Minuten zurück, um seine unveränderbaren Kernbedürfnisse und flexiblen Positionen zu identifizieren. Diese Phase endet mit dem Austausch der Ergebnisse und dem Finden eines Kompromisses.