Mama versus Papa: Wer hat die bessere Erziehungsstrategie?

Laura Martin
Laura Martin

Am 20.09.2024 - 06:57

Elternschaft ist eine Reise voller Herausforderungen. Eine davon kann sein, wie unterschiedlich Mütter und Väter ihre Kinder erziehen. Das birgt Zündstoff.

Mama, Papa, Kind dazwischen
Beim Streit um die bessere Erziehungsstrategie sollte es vor allem um eines gehen: Was das Beste fürs Kind ist. - Depositphotos

Ja, Männer und Frauen sind nicht nur im Wesen unterschiedlich. Auch in ihrer Rolle als Eltern – und damit in Erziehungsfragen – machen sie vieles anders.

Auf Basis des Buchs «Standing on the Shoulders of Giants: From Father to Dad» des irischen Familientherapeuten Owen Connolly werfen wir einen Blick auf diese Unterschiede.

Sicherheit versus Aktion

Frauen sind von Natur aus eher auf Sicherheit bedacht, wohingegen Männer sich mehr auf Handlungen konzentrieren. Diese Unterschiede können bereits bei alltäglichen Situationen wie der Ferienplanung zum Tragen kommen.

Während der Mann oft das Ziel vor Augen hat und schnellstmöglich losfahren möchte, denkt die Frau an viele Dinge gleichzeitig: vom Briefkastenleeren bis hin zur Zeitschaltuhr für die Beleuchtung zu Hause.

Frau als Beschützerin

Diese unterschiedliche Denkweise kann zu Missverständnissen führen, da beide Partner nicht immer erkennen, dass sie anders ticken. Die Frau sorgt sich um alle Eventualitäten à la «Was, wenn ich dies oder jenes vergesse?».

Mann, Frau mit Kind
Während es dem Mann oft um zielgerichtete Aktionen geht, hat die Frau häufig das Sicherheitsbedürfnis im Kopf. - Depositphotos

Das hängt mit ihrem starken Sicherheitsbedürfnis zusammen, einem wesentlichen Bestandteil ihrer Persönlichkeit als Nestbauerin und Beschützerin ihrer Familie.

Emotionale Intelligenz versus Problemlösung

Ein weiterer Unterschied zwischen Männern und Frauen liegt in der Art, wie sie mit Emotionen umgehen. Männer neigen dazu, lösungsorientiert zu denken.

Wenn eine Frau über ihre Gefühle spricht, fragt sich der Mann dagegen oft «Was will sie von mir?» oder «Wie kann ich dieses Problem lösen?». Dabei möchte die Frau oft einfach nur gehört und verstanden werden.

Auch Kinder wollen gehört werden

Kinder sind da ähnlich gestrickt. Daher ist es wichtig, dass Väter beim Zuhören auf die ausgedrückten Gefühle achten und nicht vorschnell Ratschläge erteilen.

Erst wenn sie wirklich zugehört und Empathie gezeigt haben, sollten sie vielleicht – aber auch nur vielleicht – ihren männlichen Problemlöserinstinkt einsetzen.

Entscheidungsfreude versus emotionale Sensibilität

Ein dritter Unterschied betrifft das Entscheidungsverhalten. Männer neigen aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte eher zur Führung und zum Handeln.

Mutter tröstet Teenager-Tochter.
Männer zeigen sich häufig entscheidungsfreudig, Frauen dagegen setzen eher auf emotionale Sensibilität. - Depositphotos

Sie konzentrieren sich mehr auf Fakten als auf Gefühle. Dadurch treffen sie meist schneller Entscheidungen, die weniger emotional beeinflusst sind.

Entschlusskraft auch entwicklungsbedingt

Konflikte entstehen oft dann, wenn der emotionale Gehalt eines Gesprächs zwischen Mann und Frau nicht wahrgenommen wird. Weil der Mann zu schnell entscheiden möchte.

Doch diese rasche Entscheidungskraft ist nichts Schlechtes per se. Seit Anbeginn der Zeit war es die Rolle des Mannes, als Beschützer seiner Familie blitzschnell handeln zu können.

Multitasking-Mama versus Single-Tasking-Papa

Ein weiterer Unterschied zeigt sich in der Kinderbetreuung. Während Mütter oft mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen können, neigen Väter dazu, sich auf eine Sache zu konzentrieren.

Das kann bei den Kindern das Gefühl hervorrufen, dass die Mutter nicht wirklich zuhört. Im Gegensatz dazu besteht der Vater eher darauf, dass die Kinder still sitzen und warten, bis er zurückkommt – das wäre für eine typische Mutter unvorstellbar.

Risikobereitschaft versus Schutz

Obwohl Männer im Allgemeinen eher einzelne Aufgaben fokussieren als Frauen, sind sie weniger besorgt um die Sicherheit ihrer spielenden Kinder. Ein Mann lässt seine Kinder daher eher risikoreiche Spiele ausprobieren.

Vater, Tochter auf Spielplatz
Väter sind beim Toben und Spielen oft risikofreudiger. - Depositphotos

Eine übervorsichtige Mutter dagegen sieht ihre Kinder schon im Krankenhaus liegen, sobald sie einen Baum erklimmen wollen.

Die Stimme des Beschützers

In Bezug auf unsere Entwicklung als Männer und Frauen spielt auch die Stimme eine wichtige Rolle. Die tiefe Stimme eines Mannes trägt weit und warnt effektiv vor Feinden, ein grosser Vorteil für seine Rolle als Beschützer.

Im Gegensatz dazu steht die hohe Stimmlage einer Frau – sie schirmt vor potenziellen Gefahren ab. Leider gibt es Männer, die ihre Stimme und Stärke missbrauchen, um ihre Familien einzuschüchtern – anstatt sie zu beschützen.

Das steht im krassen Gegensatz zu ihrer natürlichen Rolle als Beschützer.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen