Der schwierige Umgang mit Social Media nach einer Trennung

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Am 12.03.2024 - 15:22

Wer gern aktiv Social Media nutzt, möchte meist auch kurz nach einer Trennung nicht darauf verzichten. Doch wie schädlich ist das Posten in dieser Situation?

Frau macht fröhliches Selfie
Nach einer Trennung inszenieren wir uns online oft auffällig fröhlich. - Depositphotos

In unserer digitalisierten Welt ist Privatsphäre ein knappes Gut. Fast alles wird gefilmt und auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook oder Twitter geteilt.

Auch das Ende einer Beziehung und die darauffolgende Phase des Loslassens finden ihren Platz in den sozialen Medien. Doch bedeutet die öffentliche Zurschaustellung von Emotionen und Erlebnissen nach einer Trennung eher Hilfe oder Risiko?

Fassade des Glücks

Viele Menschen nutzen Social Media als Bühne für ihr «perfektes» Leben und posten Bilder von Partys, Dates oder entspannten Tagen. Diesen gemein ist meist der nicht sonderlich subtile Hinweis, dass sie ohne ihren Ex bestens zurechtkommen.

Partyselfie mit drei Menschen
Häufig überfallen Täter ihre Opfer, wenn diese auf dem Heimweg nach dem Feiern sind. - Depositphotos

Manche inszenieren sich und ihr Leben in der Hoffnung, dadurch schneller über die Trennung hinwegzukommen. Andere haben den Trennungsschmerz bereits überwunden und sind tatsächlich glücklich.

Doch ist es wirklich sinnvoll, sein Leben so öffentlich zur Schau zu stellen? Kann diese Art der Selbstdarstellung auch gefährliche Auswirkungen haben?

Die dunkle Seite des Rampenlichts

Die sozialen Medien bringen in so ziemlich jeder Hinsicht Vor- und Nachteile mit sich. Wer schon immer eine starke Online-Präsenz hatte, möchte vielleicht nicht darauf verzichten, selbst wenn er gerade eine schwere Trennung durchmacht.

Jedoch kann der Druck, ständig ein «glückliches Gesicht» zeigen zu müssen, zusätzlichen Stress verursachen. Öffentliche Posts können zudem unerwünschte Kommentare und Kritik nach sich ziehen.

Blonde Frau schaut auf Handy
Die Nutzung der sozialen Medien birgt immer Chancen und Risiken. - Depositphotos

Follower behaupten womöglich, man habe die Beziehung zu schnell überwunden, oder machen andere abfällige Bemerkungen. Für Menschen, die ohnehin schon emotional angeschlagen sind, kann dies äusserst schmerzhaft sein.

Auf der Suche nach dem Warum

Es ist wichtig, sich im Klaren zu sein, warum man sich für das Teilen seiner Erlebnisse auf Social Media entscheidet. Dies gilt immer, jedoch im Besonderen nach einer Trennung.

Geht es um Rache am Ex-Partner und will man ihm zeigen, dass man auch ohne ihn stark und liebenswert ist? Oder hat man die Beziehung wirklich abgeschlossen und erfreut sich an der neuen Freiheit?

Wie üblich im Leben gibt es kein Patentrezept für den Umgang mit Social Media nach einer Trennung. Geben Sie auf sich selbst acht und reduzieren Sie Ihre Social-Media-Aktivitäten nicht darauf, Ihrem Ex versteckte Botschaften zu senden.

Wenn es Ihnen zudem gelingt, die Profile des anderen nicht ständig zu kontrollieren, sind Sie auf einem guten Weg.

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