Peinliche Reue: Wenn man dem Ex-Partner eine Nachricht schickt

Laura Martin
Laura Martin

Am 19.10.2024 - 15:10

Die ganze Zeit konnte man widerstehen, und dann hat man sie doch abgeschickt: eine SMS an den Ex-Partner. Peinlich – oder ein Schritt nach vorne?

Mann betrachtet entsetzt Smartphone.
Wenn man dem Ex-Partner eine Nachricht schickt, ist das oft eine peinliche Angelegenheit. - Depositphotos

Nach einer Trennung ist der Griff zum Handy oft schneller getan, als man denkt. Und schon ist sie geschrieben, die peinliche Nachricht an den Ex-Partner.

Man fühlt sich unwohl, traurig und vor allem eins: beschämt. Die gute Nachricht – hätte man nicht geschrieben, würde man vermutlich immer noch darüber nachdenken.

Also kann man froh sein, diesen Schritt getan zu haben. Dennoch gehen einem im Anschluss wahrscheinlich ein paar Gedanken durch den Kopf – und mögliche Fragen.

«Wer hat hier eigentlich die Macht?»

Man fühlt sich dann vielleicht, als hätte der Verflossene nun alle Fäden in der Hand. Während man selbst nur langsam über die Trennung hinwegkommt.

Frau erschocken mit Smartphone
Viele sind beschämt, wenn sie dem Drang nicht widerstehen konnten, dem Ex-Partner eine Nachricht zu senden. - Depositphotos

Kein schönes Gefühl, aber ganz normal. Leider gibt es keinen Leitfaden für gebrochene Herzen.

«Wie fühle ich mich heute?»

Tatsächlich geht es eher um die täglichen Erfahrungen und Emotionen nach dem Ende einer Beziehung. Wenn man heute keine Lust verspürt, dem Ex zu schreiben – gut so.

Wenn am nächsten Tag das Verlangen zurückkehrt – auch gut, denn in beiden Situationen lernt man etwas über sich selbst. Trennungen zeigen uns viel darüber, wie wir über uns selbst denken, und mit der richtigen Einstellung lässt sich viel daraus lernen.

«Soll ich ihm wirklich schreiben?»

Es ist anstrengend, ständig Willenskraft aufzubringen und sich gegen das zu stellen, was sich richtig anfühlt. Nur, weil Freunde es für «richtig» halten.

Grübelnde Frau
Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, was richtig und was falsch ist – es ist okay, seinem Drang auch mal nachzugeben. - Depositphotos

Man wird seinen eigenen Weg finden, in seinem eigenen Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch in Bezug darauf, ob man dem Ex-Partner schreiben soll.

Was es allerdings sehr selten gibt, ist eine «perfekte» Trennung.

«Was denkt mein Ex-Partner jetzt von mir?»

Vielleicht hat der Ex-Partner sich beim Lesen der Nachricht sogar etwas geschmeichelt gefühlt. Vielleicht hat er sich gleichzeitig traurig daran erinnert, dass man nun kein Paar mehr ist.

Frau verzweifelt mit Handy
Anschliessende Vorwürfe bringen überhaupt nichts. - Depositphotos

Vielleicht hatte er auch schon einen ähnlichen Impuls, zu schreiben, aber vielleicht hatte er Angst, seine Gefühle könnten unerwidert bleiben. Viele Vielleichts – und eine klare Antwort gibt es nicht.

«Warum fühle ich mich immer noch schlecht?»

Kann es sein, dass man weniger Angst vor dem Urteil des Ex-Partners als vor dem Urteil über sich selbst hat? Notieren Sie sich diese Ängste einmal.

Vielleicht erkennen Sie dabei Muster aus früheren Beziehungen oder allgemeine Unsicherheiten über die eigenen Werte. Es geht hier letztlich um Sie selbst und nicht um den Ex-Partner.

«Was mache ich jetzt?»

Wenn einem nicht danach ist, muss man gar nichts tun – auch keine Entschuldigungsnachricht schreiben. Man sollte stattdessen in sich hineinhorchen und ehrlich zu sich selbst sein.

Warum hat man diese Nachricht wirklich geschrieben? Am besten gibt man sich selbst etwas Mitgefühl – denn es ist schwer, sich mit seinen Ängsten und Unsicherheiten auseinanderzusetzen.

Am Ende sind es eben genau diese, die uns alle menschlich machen.

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