Wie man eine hochkonflikthafte Scheidung überlebt
Wenn die Ehe in einem Desaster endet, ist guter Rat teuer. Wir geben wertvolle Tipps, wie man mit einer hochkonflikthaften Trennung umgeht.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei einer Scheidung Konflikte auftreten. Streitigkeiten um das Sorgerecht für den geliebten Hund oder die Aufteilung von Rentenansprüchen sind oft an der Tagesordnung.
Tipps zur Vermeidung eines Kollateralschadens
In vielen Fällen finden Paare einen friedlichen Kompromiss – sei es selbstständig oder mit Unterstützung eines Mediators, Anwalts oder Finanzberaters. Wenn der Alltag oder das Leben von Kindern beeinträchtigt wird und keine Schlichtungsversuche fruchten, spricht man von einer «hochkonflikthaften Scheidung».
Glücklicherweise haben Beziehungs- und Kommunikationsexperten Strategien entwickelt, um solche heftigen Auseinandersetzungen zu entschärfen. Wir haben ein paar praktische Ratschläge zur Begrenzung des Kollateralschadens zusammengestellt.
Wenn aus Liebe Hass wird
Hochkonflikthafte Scheidungen zeichnen sich dadurch aus, dass ein oder beide Partner negative Verhaltensweisen an den Tag legen. Das tun sie, um absichtlich den Prozess zu sabotieren oder dem anderen unnötigen emotionalen Schmerz zuzufügen.
Beispiele sind die Weigerung, finanzielle Konten offenzulegen, oder das Versenden feindseliger E-Mails. Auch wenn jede Situation anders ist, gibt es einige gemeinsame Merkmale für eine hochkonflikthafte Scheidung.
Die Zeichen erkennen
Dazu zählen die Dämonisierung eines Partners durch den anderen, destruktive Kommunikationsmuster und ständige Streitereien ohne Aussicht auf Lösungen. Die Bedürfnisse der Kinder treten dabei hinter das Drama der Trennung zurück und alle Beteiligten erfasst ein Gefühl der Ohnmacht.
In einigen Fällen weist ein Ehepartner Persönlichkeitsmerkmale auf, die ihn anfällig für Entscheidungsprobleme oder Anpassungsschwierigkeiten machen. Doch wann überschreitet jemand die Grenze vom Eintreten für seine Interessen zum Ausleben konfliktgeladener Verhaltensweisen?
Ist Ihr Partner eine hochkonflikthafte Person?
Wenn Ihr Noch-Ehepartner folgende Verhaltensweisen zeigt, könnten Sie mit einer hochkonflikthaften Person verheiratet sein. Starrsinniges Denken und Forderungen gehören ebenso dazu wie Schuldzuweisungen, unkontrollierte Emotionen, extremes Verhalten oder Drohungen und das Einnehmen der Opferrolle.
Hochkonflikthafte Personen neigen dazu, kleine Meinungsverschiedenheiten zu grossen Schlachten auszuweiten. Sie fühlen sich oft angegriffen oder kontrolliert.
Strategien für den Umgang mit hochkonflikthaften Scheidungen
Erkennen Sie solche Verhaltensweisen bei Ihrem Partner wieder? Wenn Sie sich von einer solchen Person scheiden lassen wollen, empfehlen Experten Massnahmen zum Selbstschutz, insbesondere bei häuslicher Gewalt.
Es ist schwierig vorherzusagen, was genau bei einer hochkonflikthaften Scheidung passiert. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Auswirkungen proaktiv zu bewältigen – und Strategien, die helfen können, Konflikte zu minimieren oder abzuschwächen.
Kommunikation ist das A und O
Reden Sie nicht schlecht über Ihren Partner vor Ihren Kindern. Erzählen Sie ausserdem nicht jedem Ihre Geschichte und halten Sie die Kommunikation möglichst neutral.
Reagieren Sie nicht sofort auf jede Textnachricht oder E-Mail und wechseln Sie von Schuldzuweisungen zur Problemlösung. Und zu guter Letzt: Begrenzen Sie nach der Scheidung den Kontakt – falls keine Kinder vorhanden sind.
Hilfe holen: Anwalt oder Mediator?
Möchte man einen Anwalt für seine Scheidung engagieren, sollte man sich Zeit nehmen, um jemanden mit entsprechender Erfahrung zu finden. Das stellt sicher, dass er zu den eigenen Zielen passt.
Eine Mediation kann ebenfalls eine gute Option sein. Sie kann das Verfahren weniger feindselig gestalten und private Details aus dem Gerichtssaal fernhalten.