Setzen Sie gesunde Grenzen in Beziehungen
Das Setzen von Grenzen ist in Beziehungen notwendig. Machen Sie es richtig, entsteht mit ihnen Nähe statt Distanz.
Das Setzen von gesunden Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen ist eine Kunst, die nicht nur das eigene Wohlbefinden steigert. Sie führt auch zu tieferen und erfüllenderen Verbindungen.
Ob in der Liebe, innerhalb der Familie oder am Arbeitsplatz: Klare Linien definieren zu können, ohne dabei Mauern aufzubauen, ist ein Balanceakt. Doch wie navigiert man durch diesen Prozess des Abgrenzens ohne Einengung?
Gesunde Grenzen sind essenziell für ein ausgeglichenes Leben und dienen dem Schutz unserer physischen sowie psychischen Integrität. Sie ermöglichen es uns, Autonomie zu bewahren und ungesunde Abhängigkeiten abzuwenden.
Grenzen setzen, ohne Distanz aufzubauen
Dabei geht es nicht um Distanzierung per se, sondern um den respektvollen Umgang mit sich selbst und anderen. Doch was macht eine gesunde Grenze aus?
Es beginnt bei der Anerkennung eigener Bedürfnisse und Wünsche. Sei es zum Beispiel durch die Bitte an einen Mitbewohner oder Partner, nicht aufs Smartphone zu schauen.
Auch der eigene emotionale Raum lässt sich so vor übergriffigen Erwartungen schützen.
Schritt 1: Selbstreflexion als Schlüssel
Der erste Schritt zum erfolgreichen Setzen von Grenzen ist die Selbstreflexion. Was erwarte ich von meinen Beziehungen?
Welche Verhaltensweisen anderer empfinde ich als störend oder belastend? Nur wer seine eigenen Bedürfnisse kennt, kann diese auch kommunizieren.
Diese Reflexion hilft zudem dabei festzustellen, wann Anpassungen nötig sind; denn keine Beziehung bleibt statisch. So kann beispielsweise der Umgang mit finanziellen Angelegenheiten innerhalb einer Familie neu verhandelt werden müssen.
Kommunikation: Klartext reden
Nachdem klar ist, was man selbst möchte bzw. braucht, folgt der nächste wichtige Schritt: die Kommunikation dieser Bedürfnisse gegenüber anderen Personen im Umfeld – ob dem Partner, Familienmitgliedern oder Kollegen gegenüber.
Hierbei gilt es besonders darauf zu achten, dass «Ich»-Botschaften verwendet werden, um Missverständnissen vorzubeugen. Konfrontationen können so möglichst sanft angegangen werden.
Grenzziehung praktizieren
Auch wenn man seine Bedürfnisse klar artikuliert hat, können Situationen entstehen, in denen andere Menschen diese übertreten. Hier gilt es, standhaft, aber respektvoll seinen Standpunkt nochmals deutlich zu machen.
Es mag herausfordernd sein, diesen Respektrahmen immer wieder einzufordern. Letztlich dient dies aber dem gegenseitigen Verständnis.
Es sorgt für eine gesündere Dynamik in jeder Form von menschlicher Interaktion.
Anpassungsfähigkeit zeigen
Eine weitere Facette beim Thema «Grenzen» ist deren Flexibilität. Lebensumstände ändern sich.
Mit ihnen auch unsere Vorstellungen davon, wie wir behandelt werden möchten. Dies erfordert Offenheit für Dialoge, durch welche neue Vereinbarungen getroffen oder bestehende modifiziert werden können.
Immer im Sinne eines harmonischen Miteinanders.