Welche Sexualpartner-Zahl wird gesellschaftlich positiv gewertet?
Interessanterweise scheint es einen «goldenen Mittelweg» bei der Anzahl sexueller Partner zu geben. So fand es eine Studie heraus.
Forschungsergebnisse der Universität des Saarlandes zeigen ein komplexes Bild unserer Einstellungen zur Sexualität. Die Studie zeigt deutlich, dass Männer für hohe sexuelle Aktivität grösseres Verständnis erfuhren, als Frauen für selbiges Verhalten.
So weit, so vorhersehbar. Überraschenderweise stiess jedoch bei beiden Geschlechtern eine moderate Anzahl an Sexualpartnern auf den grössten Zuspruch.
Männer vs. Frauen: Wer profitiert mehr vom Sex?
Eine Zahl oder ein «body count», der weder extrem hoch noch extrem niedrig ist. Dies widerspricht dem traditionellen Glauben an extreme Standards – sehr hoch für Männer und sehr niedrig für Frauen.
Zwei verschiedene Stichproben zweier Gruppen aus Deutschland wurden verwendet, um aussagekräftige Ergebnisse sicherzustellen. Diese wurden über eine Online-Plattform rekrutiert.
Der goldene Mittelweg
Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie war, dass es ein «ideales Mass an sexueller Aktivität» gibt. Bei dem waren die gesellschaftlichen Bewertungen am positivsten.
Für Männer lag diese ideale Anzahl von Sexualpartnern bei vier bis fünf im Laufe ihres Lebens. Bei Frauen hingegen waren es etwa zwei bis drei Partner.
Die Forscher fanden auch heraus, dass Abweichungen vom idealen Level unterschiedliche Auswirkungen auf die gesellschaftliche Bewertung hatten: Frauen, die das Ideal übertrafen, wurden härter beurteilt als Männer. Während Männer, die unter dem Ideal lagen, stärker negativ bewertet wurden.
Gesellschaftlicher Druck und Sex
Es gibt sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede in der gesellschaftlichen Bewertung männlicher und weiblicher Sexualität, schlussfolgerten die Forscher. Menschen nehmen wahr, dass hohe Levels an sexueller Aktivität für Männer positiver bewertet werden als für Frauen, während niedrige Levels an sexueller Aktivität für Frauen positiver bewertet werden.
Trotz ihrer interessanten Ergebnisse hat diese Studie ihre Grenzen. Sie konzentrierte sich auf die deutsche Bevölkerung. Was bedeutet, dass ihre Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere kulturelle Kontexte mit unterschiedlichen sexualnormativen Standards übertragbar sind.