Warum Frauen nicht genug von «Bad Boys» bekommen können
Logan Ury, Dating-Coach mit Harvard-Abschluss, untersuchte die Gründe für das Datingverhalten von Frauen – und kam zu überraschenden Erkenntnissen.
Viele Frauen scheinen sich magisch zu sogenannten «toxischen Männern» hingezogen zu fühlen. Dieses Phänomen hat Logan Ury, eine Verhaltenswissenschaftlerin und Dating-Coach mit Harvard-Abschluss, intensiv untersucht.
In einem Gespräch mit Steven Bartlett erläuterte sie ihre Erkenntnisse. Urys Forschung basiert auf der Theorie der drei Bindungsstile – sicher, unsicher-vermeidend und ängstlich-vermeidend.
Sie stellte fest, dass Menschen mit einem sicheren Bindungsstil oft als «langweilig» wahrgenommen werden. Viele sicher gebundene Personen könnten laut Ury denken, ein Langweiler zu sein, den niemand will.
Sicherheit ist langweilig?
Doch die Expertin betont, dass gerade diese Menschen attraktive Partner sind, und trainiert ihre Klienten darauf, solche Partner zu suchen. Konstanz im Verhalten des Partners sowie klare Interessen sind dabei wichtige Faktoren.
Bartlett brachte es auf den Punkt: Sichere Bindungsstile wirken wie Vanilleeis: gut, aber unspektakulär. Im Gegensatz dazu steht das Aufregende und Unberechenbare des vermeidenden Bindungsstils.
In diesem Zusammenhang diskutierten Ury und Bartlett auch das Prinzip des Social Proofing. Wer sich desinteressiert gibt, kann seinen sozialen Wert steigern.
Teilverstärkung: Der Schlüssel zum Verständnis
Die Frage, warum Frauen immer wieder auf «Bad Boys» hereinfallen, beantwortet Ury mit dem Phänomen der Teilverstärkung. Sie stützt sich hierbei auf den Psychologen B. F. Skinner und seine Forschungen zur operanten Konditionierung bei Tauben.
Sie erklärt das Prinzip der Teilverstärkung als Suchtfaktor, vergleichbar mit Glücksspiel. Ein «Bad Boy» schenke zunächst viel Aufmerksamkeit, erläutert sie.
Nach anfänglichem Interesse zöge er sich zurück, sei mal heiss und kalt: Manchmal interessiere er sich für Sie, manchmal nicht – und Sie werden süchtig nach diesem partiellen Belohnungsplan.
Gefangen im Kreislauf
Menschen werden laut Ury «süchtig» nach «toxischen Männern» und dem partiellen Belohnungsplan, sodass sie in einem Zyklus gefangen sind. Unser Gehirn entwickle sich so weiter, dass wir es besonders aufregend finden, nicht zu wissen, ob wir bekommen, was wir wollen.
Ury spricht auch ein Thema an, das grossen Einfluss auf die Populärkultur hat – den «Ekel». Sie beschreibt diesen als Trend-Begriff.
Er stelle oftmals den Grund dar, warum man plötzlich das Interesse an jemandem verliert.