Warum sich Frauen schneller entlieben als Männer
Bei einer Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh stellte sich heraus, dass Gefühle von Frauen innerhalb einer Beziehung schneller abflauen.
Die romantische Liebe, der Zauber des Anfangs – sie scheint bei Frauen schneller zu verblassen als bei Männern. Eine aktuelle Studie liefert dazu erstaunliche Erkenntnisse und wirft ein neues Licht auf das Phänomen der Langzeitbeziehungen.
Die Untersuchung von Dr. Saurabh Bhargava, einem renommierten Wirtschaftswissenschaftler, zeigt überraschende Ergebnisse zum Thema Romantik und Beziehungsdauer. Sein Team an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh befragte fast 3900 Erwachsene – frisch Verlobte ebenso wie langjährig Verheiratete.
Innerhalb von zehn Tagen wurden deren Gefühle und Aktivitäten alle 30 Minuten via Smartphone getrackt, woraus sich ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den Geschlechtern ergab: Bei Frauen lässt das romantische Liebesgefühl in einer Beziehung deutlich früher nach als bei Männern.
Männer bleiben länger verliebt: Der Beweis ist da
Besonders auffällig wird dieser Trend in Langzeitbeziehungen. So berichten Ehefrauen aus mehrjährigen Partnerschaften rund 60 Prozent seltener von romantischen Gefühlen gegenüber ihrem Partner.
Der Vergleich mit Frauen in jüngeren Beziehungsphasen ist frappierend. Dagegen scheinen die Herren der Schöpfung das Feuer der Liebe länger am Brennen zu halten.
Bei ihnen reduziert sich die Häufigkeit romantischer Gefühle im Laufe einer Beziehung nur um minimale 0,4 Prozent.
Warum die Gefühle von Frauen schneller abflauen
Doch was verursacht diesen drastischen Liebesabfall bei den Damen? Eine mögliche Erklärung könnte das sogenannte «Ende der Flitterwochen» sein.
Nach etwa neun Monaten lässt laut ITVX-Studie jenes euphorische Verliebtheitsgefühl nach, welches eine neue Beziehung oft begleitet. Aber es gibt noch weitere Faktoren, die ins Gewicht fallen könnten.
So deutet Bhargavas Studie darauf hin, dass bestimmte Aspekte im Leben von Frauen ihre Gefühle in andere Bahnen lenken könnten. Männer erfahren diese Ablenkungen weniger.
Hausarbeit und Kinderbetreuung: Die unsichtbare Last auf weiblichen Schultern
Trotz wachsender Aufmerksamkeit für gerechte Arbeitsteilung im Haushalt tragen Frauen immer noch einen Grossteil dieser Last. Die reiferen Beziehungsphasen sind besonders betroffen.
Während Frauen kochen und putzen, entspannen sich Männer mehr oder gönnen sich ein Nickerchen, wie die «Times» berichtet. Auch Kindererziehung kann dazu beitragen, dass mütterliche Liebesgefühle anders kanalisiert werden.
Sobald Kinder Teil einer Partnerschaft werden, ändert dies offenbar die Art und Weise, wie Frauen Liebe empfinden.
Die gute Nachricht: Romantische Liebe hält an
Trotz dieser ernüchternden Erkenntnisse gibt es auch eine positive Botschaft. Bhargava betont, dass der Rückgang von Liebesgefühlen nicht unbedingt Anlass zur Sorge sein muss.
Tatsächlich sind Frauen in den frühen Phasen einer Beziehung viel häufiger als Männer dazu geneigt, Momente der Liebe zu erleben. Zudem scheint das siebte Jahr einen besonderen Stellenwert einzunehmen.
Hier berichten sowohl Ehefrauen als auch -männer gleichermassen oft von liebevollen Gefühlen zueinander. Obwohl romantische Leidenschaft und romantische Liebe zunächst nachlassen, bestehen sie laut Bhargava somit langfristig fort.