(Zu) Liebesbedürftig? Machen Sie aus der Schwäche eine Stärke

Judith Heede
Judith Heede

Am 20.06.2024 - 15:35

Es ist völlig ok, hin und wieder liebesbedürftig zu sein. Aber machen Sie Ihren Partner nicht dafür verantwortlich, immer alle Ihre Bedürfnisse zu stillen.

Frau wartet am Handy.
Statt stundenlang auf seine Nachricht zu warten, können Sie Ihre Bedürfnisse auch einfach selber stillen. - Depositphotos

Sind Sie diejenige, die ständig nach mehr Aufmerksamkeit und Zuneigung in Ihrer Beziehung sucht? Fühlen Sie sich bedürftig und unsicher, wenn Ihr Partner Zeit für sich selbst oder mit Freunden verbringt?

Bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal. Tatsächlich kann dieses Bedürfnis sogar ein Katalysator für eine tiefere Bindung und Anziehungskraft in Ihrer Beziehung sein.

Zumindest, solange es nicht in eine emotionale Abhängigkeit übergeht.

Ist Bedürftigkeit ein Makel oder doch eine Stärke?

Viele Frauen fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, «bedürftig» zu sein. Lange war das Wort mit einem Mangel konnotiert und wurde oftmals Frauen zugeschrieben, die zu sehr an einem Mann hängen.

Doch eigentlich ist es nur ein Ausdruck des Verlangens nach Liebe und Anerkennung und daher völlig legitim und menschlich. Ähnlich anderer natürlicher Gefühle wie Hunger und Durst oder dem Bedürfnis nach Ruhe, darf man auch Liebesbedarf haben.

Ihr vermeintliches Problem kann die Lösung sein

Wer sich mit dem Gedanken, bedürftig zu sein dennoch nicht anfreunden kann, sollte eine neue Perspektive entwickeln: Was zunächst als Problem erscheint, ist auch immer eine Chance, zu wachsen.

Mann auf Berggipfel.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Mann viel Zeit für sich braucht. Machen Sie in der Zeit das, was Ihnen Freude bereitet, anstelle frustriert zu warten. - Depositphotos

Mit einer kleinen Änderung im Denkmuster können derlei Herausforderungen dazu beitragen, wieder Kontrolle und Selbstsicherheit in Ihre Beziehung zu bringen. Gerade wenn ein Mann sich zurückzieht (was nicht selten der Fall ist), sollten Sie dies nicht als persönliche Kritik sehen.

Stattdessen nutzen Sie die Situation, um zu üben, wie Sie sie anders sehen können. Zum Beispiel so: Er lädt seine Batterien auf, um Ihnen danach mehr Liebe schenken zu können.

Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse

Sagen Sie Ihrem Partner offen und ehrlich, was Sie brauchen. Aber tun Sie es regelmässig und nicht nur dann, wenn Sie bereits frustriert sind und das nicht mehr verbergen können.

So wird Ihr Partner Ihre Wünsche eher als Chance verstehen, Ihnen eine Freude machen zu können. Stecken die Emotionen bereits in jeder Silbe, fühlt sich ein Mann schnell angegriffen und macht den Laden dicht.

Sich selbst genug sein: der Weg aus der Bedürftigkeit

Wenn Männer gestresst sind, neigen sie dazu, sich zurückzuziehen. Frauen hingegen suchen oft nach externer Bestätigung ihrer Gefühle.

Allerdings tut es jedem Menschen gut, egal welches Geschlecht, seinen Selbstwert nicht durch andere zu definieren. Sprechen Sie mit Ihrem Partner vielleicht konkrete «Me-Time»-Momente ab, wo jeder das tut, was ihn glücklich macht.

Frau mit Pferd.
In einer gesunden Partnerschaft sollten beide Partner ihren Hobbys nachgehen können, ohne dass es deswegen Stress gibt. - Depositphotos

Ohne Vorurteile, ohne Bedingungen – ausser die, dass Sie sich danach wieder einander zuwenden.

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