Wenn Dating-Apps süchtig machen

Laura Martin
Laura Martin

Am 28.08.2024 - 16:00

Dating-Apps sind unglaublich nützlich, können aber auch zur permanenten Nutzung verleiten. Worauf es zu achten gilt.

Dating-App in Nutzung
Beim Morgenessen einfach mal zur Seite wischen – welche Richtung wird es wohl werden? - Depositphotos

Wenn ein Wisch nach rechts über das Liebesschicksal entscheiden kann, hat sich die Suche nach romantischer Bindung radikal verändert. So toll Dating-Apps wie «Tinder», «Bumble» und «Hinge» auch sind – sie offenbaren auch eine andere Wahrheit über moderne Beziehungen.

Stundenlanges Swipen auf der Suche nach dem nächsten Match wird mitunter zur Norm – ein Zeitvertreib, der an Abhängigkeit grenzt. Diese Abhängigkeit ist kein Einzelfall; Experten warnen vor den Suchtpotenzialen dieser Technologien.

Liebe im digitalen Zeitalter: Eine Illusion?

Denn Dating-Apps zielen mitunter aufs Belohnungssystem des Gehirns ab und locken Nutzer mit Dopaminschüben, ähnlich wie Glücksspiele. Doch hinter dem unbeschwerten Swipen verbirgt sich oft mehr als nur die Sehnsucht nach Liebe oder Anerkennung.

Zwei Smartphones mit Herzsymbol
Ein Liebesmatch beim Online-Dating ist natürlich eine tolle Sache. - Depositphotos

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Viele Nutzer kämpfen mit den psychischen Folgen ihrer Abhängigkeit. Sie berichten von Einsamkeit und einem Gefühl des Getriebenseins, gefangen im endlosen Zyklus aus Matches und Enttäuschungen.

Gefangen im Netz der Versuchungen

Zig Menschen weltweit suchen auf diesen Plattformen nach romantischen Verbindungen oder flüchtigen Bekanntschaften. Doch was als moderner Weg zur Liebe begann, entwickelt sich zunehmend zu einem Spiel mit hohem Einsatz.

Für viele gleicht die Nutzung von Dating-Apps einem Glücksspiel: Das ständige Streben nach Bestätigung durch neue Matches treibt sie immer weiter an ihre Grenzen – und darüber hinaus.

Emotional und finanziell eine Belastung

Doch es geht nicht nur um die emotionale Belastung. Auch finanziell lassen sich viele Nutzer tiefer in den Sog ziehen, als ihnen lieb ist.

Einige investieren Unsummen in die Hoffnung auf romantische Erfüllung. Von monatlichen Gebühren über Premium-Funktionen bis hin zu lebenslang gültiger Mitgliedschaft lassen sie sich den Dating-Spass einiges kosten.

Von virtuellen Welten zurück ins echte Leben

Trotz aller Kritik haben diese Plattformen definitiv positive Seiten. Sie bieten Menschen eine Möglichkeit zur Verbindung in Zeiten sozialer Isolation, etwa während Pandemien.

Nutzer beim Online-Dating
Dating-Apps vereinfachen die Partnersuche in vielerlei Hinsicht, bergen aber auch Risiken. - Depositphotos

Nur inwiefern können digitale Profile wahre menschliche Nähe simulieren? Die Suche nach authentischer Verbundenheit scheint schwieriger denn je, zwischen algorithmisch generierten Matches und oberflächlichen Interaktionen.

In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft müssen wir uns vielleicht neu besinnen – auf das, worauf es wirklich ankommt: Echte zwischenmenschliche Beziehungen basierend auf Respekt, Ehrlichkeit und Tiefe jenseits des Bildschirms.

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