Warum es so schwer ist, toxische Beziehungen zu beenden
Um eine toxische Beziehung zu beenden, muss man sie erstmal erkannt haben. Dass das nicht so einfach ist und warum es trotzdem geht, sagen wir hier.
Toxische Beziehungen sind wie ein Sumpf, der einen immer tiefer hineinzieht. Die Erkenntnis, dass man in einer solchen steckt, kann plötzlich und unerwartet kommen.
Und dann steht man da, schockiert und unsicher über das weitere Vorgehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen trotz dieser Erkenntnis in der Beziehung verharren.
Aber warum fällt es uns so schwer, loszulassen? Das Verständnis dafür könnte genau die Kraft sein, die Sie brauchen, um endgültig den Schlussstrich zu ziehen.
Sie fühlen sich als Opfer
Der Moment, wo man erkennt, dass die Beziehung toxisch ist und der Partner einem wehtut, physisch oder emotional, verändert etwas: Man wird zum Opfer.
Dieses Label anzunehmen, kann sehr schwierig sein – niemand sieht sich gerne als «Opfer». Das Wort hat eine negative Konnotation, obwohl jeder Mensch potenziell in eine missbräuchliche Situation geraten kann.
Ihr Selbstwertgefühl leidet
In toxischen Beziehungen befinden wir uns im Überlebensmodus. Das kann dazu führen, dass wir Dinge sagen und tun, die wir normalerweise nie tun würden.
Oftmals werden diese Verhaltensweisen vom Partner als Waffe gegen uns verwendet. Sie lassen uns glauben, dass wir der «Bösewicht» in der Beziehung sind.
Verkehrte Welt
Das kann so weit gehen, dass Sie anfangen zu glauben, sie verdienten nichts Besseres. Selbst wenn Ihnen bewusst ist, wie schrecklich Ihr Partner sich verhält.
Toxische Beziehungen bringen mitunter das Schlimmste in uns hervor. Sobald die Beziehung beendet ist, werden Sie feststellen, dass Sie nicht die Person sind, für die Ihr Partner Sie ausgibt.
Abhängig vom Partner
Co-Abhängigkeit spielt eine grosse Rolle bei toxischen Beziehungen – eine solche Dynamik erschwert es enorm, den Kontakt zum Ex-Partner abzubrechen. Oder auch, alltägliche Aufgaben alleine zu erledigen, weil man es einfach nicht gewohnt ist.
Möglicherweise haben Sie während der gesamten Zeit Ihrer Partnerschaft kaum persönlichen Freiraum gehabt, um herauszufinden, wer sie eigentlich selbst sind. Vielleicht glauben Sie, ohne Ihren Partner niemals glücklich sein zu können oder dass das Leben dann keinen Sinn macht.
Veränderung macht Angst
Eine Trennung bedeutet immer auch einen Neuanfang: ein Umzug in eine neue Stadt, ein neues Zuhause, vielleicht sogar ein Jobwechsel und der Verlust des bisherigen Freundeskreises. All das kann Angst machen, insbesondere wenn Ihr aktuelles Unterstützungssystem aus Freunden und Familie Ihres Partners besteht.
Veränderung ist aber nur kurz beängstigend – mit der Zeit gewöhnen Sie sich an Ihr Leben ohne Ihren Partner. Sobald Sie diesen Schritt gemacht haben, werden Sie selbstbewusster als je zuvor sein.
Schliesslich haben Sie bewiesen, dass Sie schwierige Situationen meistern können.