6 Anzeichen für finanziellen Missbrauch in der Ehe
Finanzieller Missbrauch in Ehen bedeutet Kontrolle und Macht für den Täter ‒ und emotionale Gewalt für das Opfer. Welche Anzeichen gibt es?
Finanzielle Ausbeutung ist eine subtile Form von Missbrauch, die in Ehen nicht selten ist. Wir decken auf, welche Warnsignale es gibt und wie Sie diese erkennen.
Aufgepasst: Klare Indizien für finanziellen Missbrauch
Schuldenfalle durch Zwang: Ein klares Indiz für finanziellen Missbrauch ist das Aufzwingen von Schulden. Der Täter nutzt dabei häufig die Kreditwürdigkeit seines Partners aus, um ihn zu ungewollten Verbindlichkeiten zu drängen.
Unter ständiger Beobachtung: Eine penible Kontrolle aller Ausgaben ist ebenfalls ein Anzeichen für einen finanziell missbräuchlichen Partner. Digitale Bankkonten ermöglichen heutzutage eine nahezu lückenlose Überwachung – ein gefundenes Fressen für den Kontrollfanatiker.
Zugriffsverweigerung: Ihr Partner verweigert Ihnen den Zugang zu Ihrem eigenen Geld? Das ist nicht nur unfair, sondern auch illegal und gehört definitiv zu den Warnzeichen einer toxischen Beziehung.
Weitere Signale, die Sie nicht ignorieren sollten
Selbstverwöhnung als Tabu: Wenn Ihr Partner bei jeder persönlichen Ausgabe ausrastet, egal ob Kleidungskauf oder Restaurantbesuch, sollten Sie hellhörig werden. Es geht hierbei nicht ums Sparen, sondern um Macht und Kontrolle.
Gehirnwäsche und Realitätsverzerrung: Finanzieller Missbrauch geht oft Hand in Hand mit Manipulationstechniken wie «Gaslighting». Der Täter verleugnet seine eigenen finanziellen Entscheidungen oder verdreht die Wirklichkeit, um das Opfer zu verwirren und zu kontrollieren.
Taschengeld für Erwachsene: Ein weiteres Alarmsignal ist ein festgelegtes «Taschengeld». Sie sind kein Kind mehr und sollten über Ihr eigenes Geld frei verfügen können.
Hilfe holen bei Verdacht auf finanziellen Missbrauch
Vertrauenswürdige Freunde oder Familienmitglieder sind eine wertvolle emotionale Stütze. Es gibt auch spezialisierte Organisationen und Hotlines für Opfer von häuslicher Gewalt und finanziellen Missbrauchs.
Ihr persönliches Bankkonto sollte zudem nur Ihnen zugänglich sein – schaffen Sie daher separate Konten mit sicheren Passwörtern an. Überprüfen Sie auch regelmässig Ihren Kreditbericht auf unautorisierte Aktivitäten.
Die lokalen Gesetze bezüglich Scheidung, Vermögensaufteilung und Unterhalt sollten Sie auch kennen. Auch eine rechtliche Beratung ist besonders hilfreich, um Ihre Rechte zu schützen und eventuell Scheidungs- oder Trennungsverfahren einzuleiten.