Warum Frauen Listen lieben und Männer sie nur abhaken wollen
Ein Forscherteam der London University School of Oriental and African Studies fand heraus, dass Frauen lieber und häufiger Listen erstellen als Männer.
Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als Aufgaben auf einer To-Do-Liste abzuhaken. Doch wie eine neue Studie zeigt, geniessen Frauen das Erstellen von Listen weit mehr als Männer.
Es hilft ihnen bei der Multitasking-Herausforderung. Frauen empfinden das Verfassen von Listen geradezu als Vergnügen.
Das fand ein Forscherteam der London University School of Oriental and African Studies (SOAS) heraus. Laut diesem sehen Frauen darin ein Mittel, die unzähligen Aufgaben zu bewältigen, die sie täglich stemmen müssen.
Männer vs. Frauen: Der unterschiedliche Umgang mit Listen
Laut Dr. Joanna Nolan von SOAS ermöglicht dies ihren männlichen Partnern zu erkennen, wie viel «unsichtbare» Arbeit ihre Partnerinnen leisten. Im Gegensatz dazu betrachten Männer ihre To-Do-Listen eher funktional.
Ihr Ziel ist es einfach, alles darauf Abgehakte erledigt zu haben. Dr. Nolan bemerkte darüber hinaus eine deutliche Differenz im Umgang beider Geschlechter mit den alltäglichen Helfern.
Beide Geschlechter erstellen zwar Listen – doch bei Frauen sei dabei mehr Begeisterung spürbar, erklärt Nolan. Für Männer sei die Liste eher ein Werkzeug zur Zielerreichung und sie möchten alle Punkte darauf erledigt haben, während Frauen bereits am Prozess des Listenschreibens Gefallen finden.
Frauenaugen leuchten beim Sprechen über Listen auf
Während ihrer Forschung stellte Nolan fest, dass die Augen von Frauen regelrecht aufleuchteten, sobald sie über Listen sprachen. Sie waren begeistert und wollten ausführlich über ihre Gewohnheiten beim Erstellen von Listen sprechen.
Frauen finden laut Nolan Freude daran. Dies liege nicht nur daran, dass sie versuchen, keine der unzähligen Aufgaben zu vergessen.
Sondern auch daran, dass sie eine Nachweisliste führen möchten. Eine Freundin von Dr. Nolan liest sogar jeden Morgen ihre To-Do-Liste ihrem Ehemann vor, in der Hoffnung auf Anerkennung für all die unsichtbare Arbeit, die sie leistet.
Listen als Spiegelbild des Multitasking-Dilemmas
Auch Künstlerin Alice Instone hat umfangreiche Untersuchungen zum Thema Listenerstellung durchgeführt und dabei einen wesentlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern festgestellt.
Sie fand heraus, dass Frauen viel mehr Listen erstellen als Männer. Dahinter vermutet sie das Phänomen des Multitaskings: viele verschiedene Bereiche gleichzeitig im Blick behalten zu müssen.
Kindererziehung, Pflege der Eltern oder Haustiere sowie Berufstätigkeit und Hausarbeit erfordern laut Instone ein hohes Mass an Organisation.