4 Verhaltensweisen, die oft zur Scheidung führen
Wenn es in der Ehe kriselt, stellen sich viele Paare die Frage: Steuern wir geradewegs auf eine Scheidung zu? Welches Verhalten darauf hindeutet.
Nicht zu wissen, ob die eigene Beziehung noch zu retten ist, ist ein zermürbendes Gefühl. Doch bevor man den Kopf in den Sand steckt oder überstürzt handelt, lohnt es sich, bestimmte Verhaltensmuster genau zu betrachten.
Dr. John Gottman, ein anerkannter US-amerikanischer Psychologe und Beziehungsexperte mit jahrzehntelanger Forschungserfahrung im Bereich Ehe und Partnerschaften, hat herausgefunden:
Vier Verhaltensweisen, von ihm als «vier Apokalyptische Reiter» bezeichnet, prophezeien mit einer Genauigkeit von 93 Prozent das Ende einer Beziehung.
Alarmierende Zeichen erkennen
Das Gute ist: Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Wenn diese destruktiven Muster frühzeitig erkannt werden, gibt es durchaus effektive Gegenmittel und Hilfsangebote für Paare.
Wir listen auf, wie sich eine ungesunde Kommunikation innerhalb der Partnerschaft häufig in folgenden vier kritischen Mustern offenbart.
1. Kritik
Hierbei geht es nicht um konstruktive Kritik oder persönliche Anmerkungen. Vielmehr wird dem Partner grundlegendes Fehlverhalten oder Charakterschwächen unterstellt.
Oft werden solche Vorwürfe begleitet von absoluten Aussagen wie «Du machst immer …» oder «Du bist nie …».
2. Verachtung
Ein gefährliches Eskalationsniveau von Kritik stellt Verachtung dar. Sie äussert sich durch herablassende Kommentare und Gesten.
Augenrollen, Spott und Sarkasmus sind nur einige davon. Dieser Punkt gilt laut Gottmans Forschungen als stärkster Indikator für eine baldige Trennung.
3. Verschanzen
Irgendwie kommt man gar nicht mehr an den Partner heran? Rückzug aus Gesprächen oder Situationen kann darauf hindeuten, dass einem Partner bereits jegliches Interesse an der Lösungsfindung fehlt.
Das gilt als bedenklicher Zustand für jede Beziehung.
4. Gereiztheit/Rechtfertigung
Das Ableugnen jeglicher Verantwortlichkeit bei Konfrontation mit Problemen zeigt nicht nur Unreife. Es signalisiert auch eine tiefe kommunikative Störung zwischen den Partnern.
Sind die Tage als Paar gezählt?
Natürlich bedeutet das Auftreten eines dieser Muster nicht sofort das unausweichliche Ende einer Partnerschaft. Gelegentlich können solche Verhaltensweisen auftauchen.
Problematisch wird es erst, wenn sie zum festen Bestandteil des Zusammenlebens werden. Falls Sie feststellen sollten, dass Ihr gemeinsames Leben zunehmend von diesen toxischen Mustern geprägt ist, besteht dringender Handlungsbedarf.
Rettungsanker Therapie
Eine professionelle Beratung kann hier Wunder wirken: Sie hilft, negative Kommunikationsstile zu durchbrechen und neue Wege des Austauschs zu etablieren.
Auch abseits professioneller Hilfe gibt es Hoffnung: Jedes «Apokalyptische Reiter»-Problem besitzt sein eigenes Gegenmittel – vom sanften Gesprächseinsteig bis hin zur bewussten Selbstberuhigung.
Wichtig jedoch bleibt: Der erste Schritt muss gemacht werden, denn ohne aktives Zutun droht sonst tatsächlich irgendwann einmal das endgültige Aus.
